Schau „12 Apostel und Hl. Barbara“ im Stephansdom

Der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, hat am Freitagabend im Wiener Stephansdom die Ausstellung „12 Apostel und Heilige Barbara“ eröffnet.

In der im 15. Jahrhundert zusammen mit dem Nordturm der Kathedrale errichteten spätgotischen Barbarakapelle sind an den Strebepfeilern Sockel angebracht, die wohl für Heiligenfiguren gedacht sind, bisher aber leer waren.

Der bekannte Tiroler Künstler Prof. Hubert J. Flörl schuf für die Leerstellen nun Gipsfiguren der Zwölf Apostel - und dazu eine 1,20 Meter große Bronzefigur der Heiligen Barbara.

Vorerst für ein halbes Jahr werden die Figuren in der als Gebets-und Meditationsraum genutzten Kapelle zu sehen sein. Die Statuen seien von Flörl in der für ihn typischen, fließenden Formensprache modelliert worden, schilderte der aus Tirol stammende frühere Landwirtschaftsminster Andrä Rupprechter (VP) in seiner Laudatio bei der Ausstellungseröffnung, die im Anschluss an den diesjährigen Festgottesdienst zu Peter und Paul stattfand. Idee sei, die Gipsfiguren in Zukunft durch Bronzegüsse zu ersetzen. „Ich hoffe, dass das verwirklicht wird“, meinte Rupprechter.

Leerstehende Säulensockel genutzt

In der Barbarakapelle erinnert seit 1999 auch ein Bronzerelief des Bildhauers Alfred Hrdlicka (1928-2009) an die Märtyrerin Sr. Restituta Kafka (1894-1943). Er sei in den Dom gekommen, um das Hrdlicka-Werk zu sehen und dabei auf die leerstehenden Säulensockel aufmerksam geworden, berichtete Hubert Flörl aus der Entstehungsgeschichte des Projekts.

In mehr als 1.000 Arbeitsstunden modellierte der Künstler in der Folge die Figuren der Apostel mit den ihnen zugeschrieben Attributen, darunter etwa Petrus mit zwei Schlüsseln, Philippus mit dem Kreuz oder Matthäus mit dem Schwert.

Die Stauten sind in ihrer Form sehr reduziert. „Ich wollte nicht marktschreierisch sein, sondern die Apostel sollten in ihrer Stille mit dem jeweiligen Attribut in sich wirken“, sagte Flörl. Aus Bronze schuf der Bildhauer schließlich auch eine bisher in der Barbarakapelle fehlende Figur der Heiligen Barbara.

Zum Werk des Künstlers gehören knapp 50 Großplastiken aus Stein und Bronze, viele von ihnen mit sakralem Bezug. Im Tiroler Wildschönau, wo Flörl auch lebt und arbeitet, hat er etwa für den dortigen „Franziskusweg“ neun Bronzefiguren gestaltet, die jeweils einen Vers aus dem Sonnengesang des heiligen Franziskus darstellen. Auch in Wien gibt es bereits mehrere Werke des Künstlers, darunter etwa das „Dreieinigkeitskreuz“ vor dem Krankenhaus Göttlicher Heiland oder den Sakristeibrunnen in der Apostolischen Nuntiatur.

religion.ORF.at/KAP