Diözese Klagenfurt wählte interimistischen Chef

Die Diözese Gurk-Klagenfurt hat nach dem Wechsel von Bischof Alois Schwarz nach St. Pölten am Montag Generalvikar Engelbert Guggenberger zum interimistischen Leiter bestimmt.

Guggenberger wurde vom achtköpfigen Domkapitel nach der Morgenmesse gewählt. Er wird die Diözese bis zur Amtseinführung eines von Papst Franziskus ernannten neuen Bischofs leiten. Der 1953 in St. Lorenzen im Lesachtal (Bezirk Hermagor) geborene Guggenberger ist seit 1939 der erste Diözesanadministrator, der vom Gurker Domkapitel gewählt wurde, und wird die Diözese bis zur Amtseinführung eines von Papst Franziskus ernannten neuen Bischofs leiten.

Funktion auf unbestimmte Zeit

Er absolvierte das Gymnasium Tanzenberg und studierte anschließend Philosophie und Theologie in Rom. Zum Priester wurde Guggenberger 1978 in Rom geweiht, 1987 promovierte er zum Doktor der Theologie, seine Dissertation befasste sich mit dem Konzilstheologen Karl Rahner. Die Arbeit wurde mit dem „Kardinal Innitzer-Preis“ ausgezeichnet und in den Innsbrucker Theologischen Studien veröffentlicht.

Der neue Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger

Pressestelle Diözese Gurk-Klagenfurt/Höher

Der neue Diözesanadministrator Eneglbert Guggenberger

Nach Stationen als Kaplan, Pfarrprovisor, Pfarrer und Dechant wurde Guggenberger am 1. September 2008 Generalvikar der Diözese Gurk, im Oktober 2016 wurde er zum Dompropst des Domkapitels gewählt. Ihm obliegt nun die interimistische Leitung der Diözese. Wie lange das so sein wird, ist derzeit völlig offen.

Verlorenes Vertrauen wiederherstellen

Unmittelbar nach seiner Wahl erklärte Guggenberger, es sei ihm „mit Blick auf die kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ ein Anliegen, „durch Klarheit, Entschiedenheit und Transparenz in meinem Kommunikations- und Führungsstil verloren gegangenes Vertrauen in die Diözesanleitung wieder herzustellen.“

Indirekt ging der neue diözesane Interimsleiter damit auf in den Medien veröffentlichte Kritik am Führungsstil des bisherigen Kärntner Bischofs Alois Schwarz ein. Gegen Schwarz wurden mehrere Vorwürfe erhoben, unter anderem die Verletzung seiner Zölibatspflicht und die Vertuschung von Kindesmissbrauch durch einen Diakon - mehr dazu in Schwere Vorwürfe gegen Bischof Schwarz.

Den Ökonom des Domkapitels, Stiftspfarrer Gerhard Kalidz, habe er dazu beauftragt, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, um einen umfassenden Überblick über die wirtschaftliche und personelle Situation, sowie über das Arbeitsklima in der Diözese zu erhalten, berichtete Guggenberger. Die Ergebnisse dieses Arbeitsgruppe seien Basis für weitere Entscheidungen des Domkapitels.

„Primus inter pares“

In der Seelsorge wolle er den von Bischof Alois Schwarz eingeschlagenen Weg der „menschennahen Seelsorge“ fortsetzen. Das initiierte Leitbild, „Mit Jesus Christus den Menschen nahe sein“, bleibe weiterhin „Programm und Auftrag“. Er werde sich daher mit „aller Kraft“ einsetzen für die Aufrechterhaltung der 336 Kärntner Pfarren, die spirituelle, kulturelle, soziale und gesellschaftliche Kraftzentren seien - auch im Wissen um die knapper werdenden finanziellen und personellen Ressourcen.

Er sehe sich als „Primus inter pares“, als Erster unter den Mitbrüdern im Domkapitel, erklärte Guggenberger. Einheit und Kollegialität mit den übrigen Domkapitularen sei ihm ein zentrales Anliegen. Als neu gewählter Diözesanadministrator freue er sich auf eine gute Zusammenarbeit mit allen in Kärnten. „Ich bitte alle, denen die Kirche in Anliegen ist, um ihre aktive Mitarbeit sowie um das Gebet für die Diözese Gurk-Klagenfurt.“

religion.ORF.at/APA/KAP

Mehr dazu:

Link: