Erstmals Laie an Spitze einer Kurienbehörde im Vatikan

Zum ersten Mal rückt im Vatikan ein Laie an die Spitze einer Kurienbehörde. Papst Franziskus hat den Chefredakteur des katholischen TV-Senders Tv2000, Paolo Ruffini, zum neuen Präfekten der vatikanischen Kommunikationsbehörde ernannt.

Der 61-jährige Ruffini ist der erste Präfekt einer Kurienbehörde, der kein Priester ist. Er ersetzt den im März zurückgetretenen Leiter des Dikasteriums, Bischof Dario Vigano. Damit hatte Vigano die Konsequenz gezogen aus der selektiven Veröffentlichung eines privaten Briefes des emeritierten Papstes Benedikt XVI. an ihn anlässlich einer Schriftenreihe über Franziskus.

Übergangsweise lenkte der Sekretär Lucio Adrian Ruiz die Behörde. In dieser zentralen Medienstelle sind seit 2015 die bisher selbstständigen vatikanischen Medien zusammengeführt.

Jurist und Journalist

Paolo Ruffini studierte Jura und ist ausgebildeter Journalist. Seit 2014 leitete er zuletzt mit dem Journalisten Lucio Brunelli den Sender TV2000 der Italienischen Bischofskonferenz (CEI). Dort kümmerte er sich vor allem um die administrative Leitung. Davor war Ruffini nach Stationen bei den großen Tageszeitungen „Il Mattino“, „Il Messaggero“ und dem staatlichen Fernseh- und Radiosender „Rai 3“ für den privaten Fernsehsender „La7“ tätig gewesen.

Unter den Labels „Vatican News“ und „Vatican Media“ organisiert sie die Verbreitung von Informationen über Papst und Kirche sowie von Bild-und Tonmaterial. Der Papst hatte 2015 eine Medienreform in die Wege geleitet. Die Reform sieht die einheitliche Koordination aller Medienaktivitäten des Vatikan vor.

religion.ORF.at/KAP/APA

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