Priester setzt Zeichen gegen Sterben im Mittelmeer

Menschenmassen mit roten T-Shirts auf italienischen Plätzen, mit Fotos davon auf Twitter und Facebook: So will der italienische Anti-Mafia-Priester Liugi Ciotti an diesem Samstag ein Zeichen gegen das Sterben von Migranten auf dem Mittelmeer setzen.

Mit der Aktion „#magliettarossa“ (rotes T-Shirt) soll an die vor wenigen Tagen vor der libyschen Küste ertrunkenen drei Migrantenkinder erinnert werden - sie alle trugen rote Shirts. Die Eltern wählen diese Farbe in der Hoffnung, dass die Kinder so besser im Meer gefunden und gerettet werden können.

Flashmobs mit roten T-Shirts in mehreren Ländern

Sich in die Lage anderer zu versetzen, sei der erste Schritt zur Schaffung einer gerechteren Welt, erklärt Ciotti auf der Internetseite die Aktion des Dachverbands „Libera“. In einer solchen Welt seien Menschen zwar „unterschiedlich, aber sie haben dennoch die gleichen Rechte“. Ciotti ist Gründer der Organisation, die sich besonders im Kampf gegen die Mafia engagiert.

Laut Libera beteiligen sich mehrere italienische Organisationen und Persönlichkeiten an dem Aktionstag. Darunter sind etwa der mafiakritische Journalist und Autor Roberto Saviano, Ärzte ohne Grenzen, Amnesty International und die Umweltschutzorganisation Legambiente. Ähnliche Aktionen und Flashmobs mit roten T-Shirts soll es an diesem Samstag auch in Deutschland, der Türkei, Frankreich und Belgien geben.

Vom Widerstand zum „Projekt der Hoffnung“

Aus Sicht des Anti-Mafia-Priesters reicht es aber nicht, mit Initiativen wie dieser ein Zeichen zu setzen. Es gehe darum, Widerstand zu organisieren und diesen in „Projekte der Hoffnung“ zu verwandeln.

Am Freitag hatte auch Papst Franziskus erneut zu Solidarität mit Migranten aufgerufen. „Die einzige vernünftige Antwort“ bestehe „in Solidarität und Barmherzigkeit“, sagte er bei einer Messe für ums Leben gekommene Migranten, Überlebende sowie in der Flüchtlingshilfe Engagierte.

religion.ORF.at/KAP

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