Petrusbruderschaft: Neuer Generaloberer gewählt

Die von Rom anerkannte Priesterbruderschaft Sankt Petrus hat einen neuen Generaloberen. Beim Generalkapitel in Denton im US-Bundesstaat Nebraska wurde der Pole Andrzej Komorowski (42) für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt

In Opfenbach-Wigratzbad (Bayern), einem Pilgerort in der Nähe des Bodensees steht das Mutterhaus der mit Rom verbundenen traditionalistischen Klerikervereinigung. Komorowski folgt auf den US-Amerikaner John Berg (48).

Papsttreue Bruderschaft

Die Petrusbrüder gelten als papsttreu, aber kritisch bezüglich der Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). Die Bruderschaft wird in der kommenden Woche 30 Jahre alt.

Sie geht auf eine Initiative von Papst Johannes Paul II. zurück und soll traditionalistischen Katholiken eine Heimat bieten und diese in die Kirche integrieren. In Österreich leitet sie auch Pfarren, so etwa St. Sebastian in Salzburg und Erdberg in Wien.

Die Bruderschaft wurde am 18. Juli 1988 in der Schweizer Zisterzienserabtei Hauterive gegründet und am 18. Oktober 1988 durch den Heiligen Stuhl als „Klerikale Gesellschaft Apostolischen Lebens Päpstlichen Rechts“ errichtet. Sie war eine unmittelbare Reaktion auf den Bruch der traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X. durch unerlaubte Bischofsweihen am 30. Juni 1988 mit Rom.

Altersdurchschnitt: 38 Jahre

Eigenen Angaben zufolge haben die Petrusbrüder weltweit etwa 440 Mitglieder - rund 290 Priester, 130 Seminaristen und 20 Diakone. Das Durchschnittsalter liegt demnach bei 38 Jahren. Das Generalhaus der Petrusbrüder befindet sich im schweizerischen Fribourg.

In Wigratzbad führt die Vereinigung ein internationales Priesterseminar. Eine zweite Ausbildungsstätte wird in Denton unterhalten. Insgesamt haben die Petrusbrüder laut eigenen Angaben 125 Seelsorgestationen in 17 Ländern. Von dort aus betreuen sie 129 Diözesen und bieten an 239 Orten regelmäßig Messfeiern an.

Die Petrusbrüder wollen sich nach eigener Darstellung „in besonderer Weise jener Gläubigen annehmen, die ihre geistliche Heimat in der überlieferten Liturgie (Außerordentlicher Römischer Ritus) gefunden haben“. Die Feier der Messliturgie, des Stundengebets und der Sakramentenspendung im Außerordentlichen Ritus seien für die Gemeinschaft „ein wichtiges Mittel der Neuevangelisierung, zu der die Päpste in der letzten Zeit immer wieder aufgerufen haben“.

religion.ORF.at/KAP/KNA