„Campus der Religionen“: Ökumenischer Rat „entsetzt“

„Entsetzt“ ist der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRKÖ), Thomas Hennefeld, über den neuerlichen Vandalenakt am „Campus der Religionen“ in der Wiener Seestadt.

Der geplante Campus sei „ein vorbildlicher Versuch, die Vielfalt der Religionen in Wien darzustellen und die Religionen miteinander ins Gespräch zu bringen“, betonte der reformierte Landessuperintendent am Mittwoch in einer Aussendung.

„Zielscheibe von Fanatikern“

Es sei „bestürzend“, dass derartige „Orte des Dialogs und der Offenheit zur Zielscheibe von Fanatikern werden“, mahnte er. „Umso wichtiger ist es, ein Klima der Offenheit und Toleranz zu schaffen anstatt zu polarisieren und gesellschaftliche Gruppen gegeneinander auszuspielen.“ Die neuerliche Tat weise „deutlich und bestürzend auf grassierenden Judenhass“ hin, so der ÖRKÖ-Vorsitzende.

Am Dienstag hatte die Erzdiözese Wien bekannt gegeben, dass auf dem Areal, wo derzeit Fahnen mit religiösen Symbolen auf das noch in Planung befindliche interreligiöse Bauprojekt hinweisen, in der Vorwoche zum wiederholten Mal die Fahne der Israelitischen Kultusgemeinde von Unbekannten heruntergerissen und entwendet wurde; diesmal war auch die Fahne der Neuapostolischen Kirche Ziel der Aggression.

Zusammenrücken der Verantwortungsträger

„Ich hoffe, dass durch diesen Ausbruch des Hasses die Verantwortungsträger noch enger zusammenrücken und der Gesellschaft signalisieren, wie wichtig das friedliche Zusammenleben der Religionen in dieser Stadt ist“, betonte Landessuperintendent Hennefeld.

Der Ökumenische Rat trete nicht nur für eine vertiefte Gemeinschaft der christlichen Kirchen ein, sondern auch für den Dialog der Religionen. Als ÖRKÖ-Vorsitzender unterstütze er daher das Campus-Projekt „aus ganzem Herzen“.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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