Sri Lanka: Kardinal für Todesstrafe bei Drogendealern

Der Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith, begrüßt die Wiedereinführung der Todesstrafe für Drogenhändler in Sri Lanka. Die Todesstrafe wurde 2004 wieder eingeführt, bisher aber nicht exekutiert.

Er unterstütze die Entscheidung von Präsident Maithripala Sirisena, Drogenhändler hinzurichten, die aus dem Gefängnis hinaus weiter ihre Straftaten organisierten, zitierte der asiatische Pressedienst „Ucanews“ am Freitag aus einem Pressebriefing des Kardinals.

Moratorium aufgehoben

Präsident Sirisena hatte in dieser Woche das Moratorium über die Todesstrafe für zum Tode verurteilte Drogenhändler aufgehoben. Präsidentensprecher Rajitha Senaratne sagte, die Regierung habe sich vom „Drogenkrieg“ auf den Philippinen „inspirieren“ lassen.

Sri Lanka hatte 2004 wieder die Todesstrafe für Mörder, Vergewaltiger und Drogenhändler eingeführt, aber bislang auf Grund der breiten gesellschaftlichen Ablehnung keine Exekutionen durchgeführt.

Beifall von den Philippinen

Beifall für die drohende Hinrichtung von Drogendealern erhielt Sirisena von den Philippinen. Sri Lanka orientiere sich am „Erfolg“ des „Drogenkriegs“, sagte Harry Roque, Sprecher von Präsident Rodrigo Duterte, laut der philippinischen Nachrichtenagentur PNA.

Dies sei erfreulich. Seit Dutertes Amtsantritt vor zwei Jahren wurden in dem von ihm ausgerufenen „Krieg gegen Drogen“ bis zu 25.000 Menschen von Polizei und Todesschwadronen getötet. Die katholische Kirche auf den Philippinen prangert immer wieder die massiven Menschenrechtsverletzungen der Regierung in Manila an.

religion.ORF.at/KAP

Link: