NÖ: Asylheim soll mit neuem Konzept weiterbestehen

Atempause im Ringen um die Asylunterkunft St. Gabriel im Bezirk Maria Enzersdorf (NÖ): Die Unterkunft soll unter neuem Konzept und mit einer maximalen Kapazität von 50 Plätzen weitergeführt werden.

Bis September soll die Caritas, die in St. Gabriel die Flüchtlinge betreut, dem zuständigen niederösterreichischen Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) ein entsprechendes Konzept vorlegen, bestätigte der Steyler Missionar, P. Franz Helm, gegenüber „Kathpress“. Ziel der Caritas sei es, dass Flüchtlinge, die aufgrund psychischer und physischer Erkrankungen in Sonderbetreuung sind, auch weiterhin in St. Gabriel mit ihren Familien bleiben dürfen.

Von Behördenseite werde die Auflösung des Flüchtlingsheims mit ungenügenden Sicherheitsvorkehrungen begründet, die sich beim tragischen gewaltsamen Tod eines Flüchtlings in St. Gabriel im Mai 2018 gezeigt hätten. Helm vermutet dahinter allerdings Bestrebungen seitens der FPÖ, „die Caritas aus dem Flüchtlingsbereich hinaus zu drängen, weil diese inhumane Vorgangsweisen gegenüber Flüchtlinge nicht hinnimmt“.

Vormals Heim für besonders Schutzbedürftige

In St. Gabriel wohnten zuletzt an die 110 Flüchtlinge, darunter 50 schwerkranke Menschen mit u.a. Lähmungen, Multiple Sklerose, Krebs, Traumatisierungen und psychischen Erkrankungen sowie anderen Beeinträchtigungen, weiters 45 Angehörige sowie 24 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.

Vor 26 Jahren hatten die Steyler Missionare von St. Gabriel ihr Haus für Flüchtlinge aus dem Bosnienkrieg geöffnet. Seither betreut die Caritas in einem Flügel des Missionshauses Flüchtlinge. Seit 2009 sind es vor allem psychisch oder physisch schwer kranke Personen oder unbegleitete Jugendliche.

religion.ORF.at/KAP

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