Thailand: Gerettete Burschen jetzt im Kloster

Die aus einer thailändischen Höhle geretteten Jungfußballer sind ins Kloster gegangen. Aus Dank für ihre Rettung begannen am Mittwoch elf der Burschen einen neuntägigen Klosteraufenthalt. Ihr 25 Jahre alter Trainer will drei Monate als Mönch leben.

In weißer Kleidung wurden sie in einem buddhistischen Tempel im nordthailändischen Chiang Rai geweiht. Am Dienstag waren ihnen im Rahmen einer buddhistischen Gedenkzeremonie die Köpfe rasiert worden. Die Jugendlichen brachten ihren Eltern und der Witwe eines bei der Rettungsaktion ums Leben gekommenen Marinetauchers Blumengirlanden dar. Mit dieser Geste sollte ihr Bedauern zum Ausdruck gebracht werden.

Geretteter Bub in Thailand bei der Zeremonie vor seinem zeitweiligen Klostereintritt

APA/AFP/THAI NEWS PIX/Panumas Sanguanwong

Teil der Zeremonie vor dem zeitweiligen Klostereintritt

Die Überlegungen für die Gedenkzeremonie seien direkt nach der Rettung der Jungen aufgekommen, sagte die Mutter des elfjährigen Chanin der Nachrichtenagentur AFP. Überdies sollten durch die Rituale demnach örtliche Geister und heilige Wesen, die dem Glauben zufolge die Berge und die Menschen in der Region beschützen, gnädig gestimmt werden.

Klosteraufenthalt nicht unüblich

Das religiöse Ritual diente zudem zur Vorbereitung auf ihren Eintritt am Mittwoch als Novizen in den Klosterstand. Im mehrheitlich buddhistischen Thailand ist es keine Besonderheit, dass Teenager und junge Erwachsene für einige Zeit ins Kloster gehen. Männer können als Mönche dienen, Buben als Novizen. Fast alle 70 Millionen Thailänder sind buddhistischen Glaubens.

Die Zeit im Kloster ist dazu gedacht, sich von negativen Erfahrungen zu „reinigen“ - in diesem Fall von Angst und Leiden während der bis zu 17 Tage in der Höhle. Das Kloster ist für die Jungen im Alter von elf bis 17 Jahren eine neue Erfahrung, der Trainer lebte schon einmal als Mönch. Nur ein geretteter Bub, der christlichen Glaubens ist, ist nicht dabei, er nahm aber an der Gendenkzeremonie am Dienstag teil. Wann die Fußballer wieder zurück in die Schule müssen, ist noch unklar.

Das Team war am 23. Juni bei einem Ausflug in die Höhle von einer Sturzflut überrascht worden und saß fest. Mit Hilfe eines internationalen Teams von Rettungstauchern gelang es, die Mannschaft in einer spektakulären Rettungsaktion herauszuholen. Viele Experten hatten das für unmöglich gehalten.

religion.ORF.at/dpa/AFP

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