Chile: Katholische Kirche bittet Opfer um Verzeihung

Im Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche Chiles hat die katholische Bischofskonferenz des Landes die Opfer um Verzeihung gebeten. Sie hätten gegen ihre Pflichten als Priester verstoßen, erklärten die Bischöfe nach einer fünftägigen Klausurtagung am Freitag (Ortszeit).

„Wir haben den Opfern der schweren Sünden und Ungerechtigkeiten, die die Priester und die Mitglieder der Kirche begangen haben, nicht zugehört und nicht gelaubt.“

Papst Farnziskus mit Bischöfen bei seinem Besuch in Chile im Jänner 2018

APA/AFP/Luca Zennaro

Die chilenische Bischofkonferenz wurde im Frühjahr nach Rom einbestellt

Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaft angekündigt

Die Bischofskonferenz kündigte an, ab sofort in Missbrauchsfällen eng mit der Staatsanwaltschaft zusammenzuarbeiten und die Ermittlungen öffentlich zu machen. Zudem wollten die Vertreter der Bischofskonferenz Missbrauchsopfer persönlich treffen.

Die chilenische Justiz ermittelt gegen 158 Geistliche und mit der Kirche verbundene Laien wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs. In den Ermittlungen geht es um den sexuellen Missbrauch von 266 Kindern und Erwachsenen. Unter den mutmaßlichen Opfern waren demnach 178 Kinder und Jugendliche.

Im Zusammenhang mit dem Skandal um Kindesmissbrauch hatten im Mai dutzende Bischöfe des Landes geschlossen ihren Rücktritt eingereicht. Bislang nahm Papst Franziskus den Rücktritt von fünf von ihnen an. Im April hatte der Papst „schwere Fehler“ im Umgang mit dem Missbrauchsskandal eingeräumt. Er äußerte „Scham“ und „Schmerz“ angesichts des Leidens der Missbrauchsopfer.

religion.ORF.at/AFP

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