Wien: Internationale kirchliche Umwelttagung

Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Schöpfungsverantwortung lädt am 1. September zu einem internationalen Symposion ins Wiener Kardinal-König-Haus. Die Tagung steht unter dem Motto „Für eine lebensfreundliche Welt mit Zukunft. Einen statt Spalten“.

Zu den Vortragenden zählen unter anderen der Südtiroler Moraltheologe Martin Lintner, die niederländische Psychologin und Mitbegründerin des European Christian Environmental Network, Marijke van Duin, sowie der Wiener Humanökologe Peter Weish. Der 1. September wird seit vielen Jahren in den Kirchen als „Schöpfungstag“ begangen.

Die ARGE setzt sich laut eigenen Angaben mit dem Symposion das Ziel, die Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals/SDGs) der Vereinten Nationen mit dem in dem bereits in den 1980er-Jahren begonnenen internationalen ökumenischen „Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ in Beziehung zu setzen und diese Ziele somit im öffentlichen und kirchlichen Diskurs weiter zu verankern.

Entwicklungsziele als Leitlinien

Die im Herbst 2015 im Rahmen der UNO-Generalversammlung verabschiedeten globalen Nachhaltigkeitsziele, mit denen bis 2030 Hunger und Armut weltweit überwunden werden sollen, umfassen insgesamt siebzehn Entwicklungsziele. Sie sind als Leitlinien für nachhaltige Entwicklung auf wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Ebene gedacht.

An erster Stelle steht weiterhin die Überwindung von Armut und Hunger. Ebenso bleiben Gesundheit, Bildung und der Schutz von Lebensgrundlagen auf der Agenda. Allerdings kommen auch gesellschaftspolitische Ziele wie Gleichheit der Geschlechter, eine gerechte Steuerpolitik, die Verringerung der Ungleichheit zwischen Staaten oder der Zugang zu Rechtshilfe und inklusive Institutionen hinzu.

Vorträge, Workshops und Diskussionen

Das ARGE-Symposion am 1. September beginnt um 9 Uhr. Auf dem Programm stehen Vorträge, Diskussionen und Workshops. Weiters gibt es zwei (Foto-)Ausstellungen zum Thema, gestaltet vom heimischen Fotografen und Journalisten Josef Mann und dem ukrainischen Moraltheologen Volodymyr Scheremeta. Scheremeta lehrt an der Ukrainischen Griechisch Katholischen Hochschule in Ivano-Frankivsk und ist auch Nationaldirektor der Ukrainischen Griechisch Katholischen Kirche für Umweltschutz/Schöpfungsverantwortung.

Abschluss mit Schöpfungsvesper

Abgeschlossen wird die Veranstaltung mit einer ökumenischen Schöpfungsvesper um 18.00 Uhr in der Wiener Minoritenkirche. Dabei soll in besonderer Weise auch an den 1994 verstorbenen Wiener Weihbischof Florian Kuntner gedacht werden. Erst im März diesen Jahres wurde auf dem Minoritenplatz vor der Kirche eine Gedenktafel für Kuntner (1933-94) enthüllt und gesegnet. Die Tafel auf dem Minoritenplatz steht in unmittelbarer Nachbarschaft zur Statue des Hl. Franz von Assisi, was von tiefer Symbolik sei, wie bei der Enthüllung betont wurde.

Hinweis

Anmeldung zum Symposion bis 27. August möglich unter office@argeschoepfung.at bzw. +43 660 76 000 08.

Die christlichen Kirchen machen jedes Jahr mit dem Schöpfungstag (1. September) bzw. der damit beginnenden Schöpfungszeit (bis 4. Oktober) auf die Dringlichkeit der Bewahrung der Schöpfung aufmerksam. Dazu finden österreichweit themenbezogene Veranstaltungen und Gottesdienste statt.

Seit 2015 ist der bereits davor ökumenisch begangene „Schöpfungstag“ am 1. September auch offiziell als „Weltgebetstag für die Schöpfung“ im katholischen Kalender eingetragen. Seit 25 Jahren engagiert sich die ARGE Schöpfungsverantwortung dafür, den Schöpfungstag als Symbol für die umweltpolitische Verantwortung der Kirchen national und international im öffentlichen Bewusstsein zu verankern.

religion.ORF.at/KAP

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