Kardinal: Italiener nicht rassistisch, nur verängstigt
Die Menschen seien „im Grunde nicht rassistisch“, empfänden sich aber vor den aktuellen Vorgängen schutzlos. Dies führe zu Lähmung und Abwehr gegenüber Fremden, sagte der Erzbischof von Perugia vor Journalisten in Rom. Aufgabe der Politik sei, „die Menschen so weit wie möglich von der Angst zu befreien“.
APA/AFP/Vincenzo Pinto
Bassetti äußerte sich am Dienstag im Zuge eines Pressegesprächs anlässlich der Vorstellung einer Jugendwallfahrt nach Rom. Welche politischen Kräfte Angst schürten, wollte der Kardinal nicht konkretisieren.
Vielfalt als Wert sehen
„Ich sage uns und denen, die wie wir öffentliche Aufgaben haben: Befreit die Menschen von der Angst, denn die Angst lässt einen im anderen ein Hindernis, einen Feind sehen“, sagte Bassetti. Es gelte, Vielfalt als Wert und Ressource wahrzunehmen und die nachfolgenden Generationen entsprechend zu erziehen.
In Italien kam es in den vergangenen Wochen mehrfach zu Übergriffen mit mutmaßlich rassistischem Hintergrund. Innenminister Matteo Salvini kommentierte dies damit, der Rassismus-Alarm sei „eine Erfindung der Linken“; alarmierend sei einzig die Kriminalitätsrate unter Migranten, so der Lega-Politiker.
religion.ORF.at/KAP/APA
Mehr dazu:
- Kirche besorgt über rassistische Übergriffe in Italien
(religion.ORF.at; 30.7.2018)