Kardinal: Italiener nicht rassistisch, nur verängstigt

Italiens Bürger fühlen sich nach Einschätzung des Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Gualtiero Bassetti, im Stich gelassen, berichtete Kathpress am Mittwoch.

Die Menschen seien „im Grunde nicht rassistisch“, empfänden sich aber vor den aktuellen Vorgängen schutzlos. Dies führe zu Lähmung und Abwehr gegenüber Fremden, sagte der Erzbischof von Perugia vor Journalisten in Rom. Aufgabe der Politik sei, „die Menschen so weit wie möglich von der Angst zu befreien“.

Kardinal Gualtiero Bassetti

APA/AFP/Vincenzo Pinto

Kardinal Gualtiero Bassetti

Bassetti äußerte sich am Dienstag im Zuge eines Pressegesprächs anlässlich der Vorstellung einer Jugendwallfahrt nach Rom. Welche politischen Kräfte Angst schürten, wollte der Kardinal nicht konkretisieren.

Vielfalt als Wert sehen

„Ich sage uns und denen, die wie wir öffentliche Aufgaben haben: Befreit die Menschen von der Angst, denn die Angst lässt einen im anderen ein Hindernis, einen Feind sehen“, sagte Bassetti. Es gelte, Vielfalt als Wert und Ressource wahrzunehmen und die nachfolgenden Generationen entsprechend zu erziehen.

In Italien kam es in den vergangenen Wochen mehrfach zu Übergriffen mit mutmaßlich rassistischem Hintergrund. Innenminister Matteo Salvini kommentierte dies damit, der Rassismus-Alarm sei „eine Erfindung der Linken“; alarmierend sei einzig die Kriminalitätsrate unter Migranten, so der Lega-Politiker.

religion.ORF.at/KAP/APA

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