Ägypten: Kopten verstärken Sicherheit für Marienfest

Orthodoxe und katholische koptische Christen in Oberägypten haben zum bevorstehenden Fest Mariä Himmelfahrt die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Damit reagieren die Christen auf Drohungen aus dem Vorjahr.

An allen wichtigen Orten würden Metalldetektoren aufgestellt, sagte der koptisch-katholische Bischof von Assiut, Kyrillos William, der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur KNA. Das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel fällt nach dem Kalender der orthodoxen Kirchen auf den 22. August. Ihm geht in orthodoxer Tradition eine zweiwöchige Fastenzeit voraus.

Das Marienfasten werde auch von der koptisch-katholischen Kirche eingehalten, so Bischof William. In Oberägypten folgten die Katholiken dabei dem Kalender der orthodoxen Kopten, nach dem das Fasten am 7. August begonnen hat. In den - nach gregorianischem Kalender feiernden - katholischen Kirchen Kairos begann das Fasten demnach bereits am 31. Juli und endet mit Mariä Himmelfahrt am 15. August.

Vermehrt Anschläge zu christlichen Festen

Ägyptens Kirchen sind seit Jahren immer wieder Ziel blutiger Anschläge durch Islamisten. Zu Weihnachten 2016 starben 28 Menschen bei einem Sprengstoffanschlag in einem Nebenraum der koptischen Markus-Kathedrale von Kairo. 2017 wurden bei Terroranschlägen am Palmsonntag auf die Markus-Kathedrale in Alexandria sowie auf die Georgs-Kirche in Tanta 45 Menschen getötet. Ende Dezember des Vorjahres attackierten Bewaffnete eine Kirche in Helwan und ermordeten neun Menschen.

Die Kopten sind die größte christliche Gemeinschaft in Ägypten. Realistische Angaben über Mitgliederzahlen schwanken zwischen acht und elf Millionen unter den rund 94,5 Millionen Einwohnern Ägyptens. Die meisten Gläubigen gehören der koptisch-orthodoxen Kirche an, die Mitglieder der mit Rom unierten koptisch-katholischen Kirche bilden eine kleine Minderheit mit nach Schätzungen unter 200.000 Gläubigen.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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