Mord an koptischem Bischof Epiphanios geklärt

Nach dem rätselhaften Tod eines Bischofs hat die ägyptische Polizei einen koptischen Mönch festgenommen. Der Mann stehe unter Mordverdacht und sitze seit Freitag in Untersuchungshaft, teilte sein Anwalt am Samstag mit.

Wael Saad Tawadros, der noch bis vor wenigen Tagen Mönch von St.Makarios war, wurde von den ägyptischen Justizbehörden als Täter des Mordanschlags vom 29. Juli auf Anba Epiphanios identifiziert. Ägyptischen Medienberichten zufolge gestand der frühere Mönch das Verbrechen und erklärte, dass er Bischof Epiphanios mit einer Eisenstange erschlagen habe, wie die Stiftung „Pro Oriente“ laut Kathpress am Samstag berichtete.

Aus Kloster verwiesen

Am 5. August wurde Wael Saad Tawadros, der bis dahin unter dem Namen Jesaja Mönch des Klosters St. Makarios war, aus dem Kloster verwiesen und mit einer vom koptisch-orthodoxen Papst-Patriarchen Tawadros II. unterzeichneten Anweisung des Mönchsstandes enthoben. Der ehemalige Mönch wurde aufgefordert, „für die Rettung seiner Seele Reue zu zeigen“. Zunächst hatte ein Sprecher der koptisch-orthodoxen Kirche jedoch dementiert, dass die Maßnahmen gegen den Mönch mit dem Tod von Bischof Epiphanios in Verbindung standen.

Der 68-jährige Bischof Epiphanius war Ende Juli mit Kopfverletzungen tot im Kloster des Heiligen Makarios im Wadi al-Natrun nordwestlich von Kairo gefunden worden, dem er als Abt vorgestanden hatte - mehr dazu in Koptischer Abt in Ägypten tot aufgefunden.

Restriktive Maßnahmen für Mönche

Koptische Christen machen etwa zehn Prozent der Bevölkerung im überwiegend von sunnitischen Muslimen bewohnten Ägypten aus. Nach dem Tod des Bischofs hatte die Kirche eine Reihe restriktiver Maßnahmen für die Mönche angekündigt. So wurden die Ordensbrüder etwa angewiesen, ihre Konten in sozialen Netzwerken zu deaktivieren.

religion.ORF.at/AFP

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