Früherer Bischof Nazir-Ali will britisches Burkaverbot

Der frühere anglikanische Bischof Michael James Nazir-Ali fordert ein Burkaverbot an Orten wie dem Parlament und Whitehall. Der aus Pakistan stammende Nazir-Ali, der von 1994 bis 2009 die Diözese Rochester leitete, führt als Grund die „nationale Sicherheit“ an.

Nazir-Ali, während seiner Amtszeit ein konservativer Kritiker des kirchenpolitischen Kurses der Anglikaner, ist für seine klaren Ansagen bekannt, wie die Wochenzeitung „Kent Messenger“ (Onlineausgabe) berichtet.

Frauen wie „Bankräuber“ und „Briefkästen“

Mit seiner Aussage zum Burkaverbot bezog er sich auf eine jüngste Äußerung von Boris Johnson. Der Ex-Außenminister und vormalige Bürgermeister von London sagte, Frauen sähen mit dem Gesichtsschleier aus wie „Bankräuber“ und „Briefkästen“.

Nazir-Ali war der erste nicht-weiße Diözesanbischof in der anglikanischen Staatskirche von England. In der Vergangenheit erhielt er Todesdrohungen, nachdem er in einer Zeitung erklärt hatte, islamische Extremisten hätten in Großbritannien „No-Go-Gebiete“ für Nichtmuslime geschaffen.

Muslimrat kritisierte Johnson

In der Diskussion um umstrittene Burka-Äußerungen hat der britische Muslimrat den ehemaligen Außenminister Johnson scharf kritisiert. Er habe Frauen mit Vollverschleierung verspottet und damit die Islamfeindlichkeit befeuert, warnte die führende muslimische Organisation Großbritanniens am Samstag. „Seine Worte haben eine potenziell gefährliche Auswirkung für muslimische Frauen und Muslime im allgemeinen“, erklärte der Rat, der mehr als 1000 Moscheen und muslimische Einrichtungen vertritt.

religion.ORF.at/KAP