Frank Bayard neuer Hochmeister des Deutschen Ordens

Der Deutsche Orden steht unter einer neuen Generalleitung: Das in dieser Woche in Wien tagende Generalkapitel hat den 46-jährigen P. Frank Bayard zum Hochmeister gewählt, gab der Orden am Donnerstag laut Kathpress bekannt.

Bayard folgt auf Bruno Platter (74), der nach drei Amtsperioden und 18 Jahren als Hochmeister und Generalabt nicht mehr zur Verfügung stand. Der bisherige Generalökonom des Ordens legte nach Annahme der Wahl bei der feierlichen Amtseinführung am Mittwochabend das Glaubensbekenntnis und den Treueeid ab und ist somit rechtmäßig 66. Hochmeister des Deutschen Ordens.

Der neue Hochmeister des Deutschen Ordens, Frank Bayard

Kathbild/Franz Josef Rupprecht

Der neue Hochmeister des Deutschen Ordens, Frank Bayard

Bankausbildung vor Ordenseintritt

Frank Bayard wurde am 11. Oktober 1971 in Püttlingen im deutschen Saarland geboren. Er absolvierte zunächst eine Bankausbildung bevor er im Jahr 2000 in den Deutschen Orden eintrat. Am 19. September 2004 legte er die Ewigen Gelübde ab und band sich damit für immer an den Orden. Von 2001 bis 2008 absolvierte Pater Bayard Studien in Theologie, Geschichte und „Health Care Management“ in Innsbruck und Wien.

Am 22. Juli 2006 weihte ihn der damalige Münchner Erzbischof Kardinal Friedrich Wetter in der Stiftskirche Weyarn zum Priester. Im selben Jahr wurde Pater Bayard als Generalrat der deutschen Brüderprovinz in die Generalleitung des Deutschen Ordens gewählt. Seit Mai 2008 fungierte er darüber hinaus als Generalökonom des Ordens.

Hochmeister sitzt in Wien

Der im Mittelalter gegründete Deutsche Orden ist heute in Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien, Tschechien und der Slowakei vertreten und widmet sich neben der Seelsorge vor allem auch der Sorge um Kranke, Behinderte und alte Menschen. Aktuell gehören der Gemeinschaft rund 100 Ordenspriester, 200 Ordensschwestern und etwa 700 „Familiaren“ - Laienmitglieder, die sich den Ordensidealen durch ein Versprechen gegenüber dem Hochmeister verpflichten - an. Das Ordensgewand zeigt ein schwarzes Kreuz auf weißem Grund.

Niederlassungen in Österreich gibt es in Wien, Gumpoldskirchen, Wildbad, Spannberg, Palterndorf und Friesach. Seit 1809 ist der Sitz des Hochmeisters und damit das Zentrum des Deutschen Ordens in der Singerstraße in der Wiener Innenstadt. Damit gehört der „Ordo Teutonico“ zu den wenigen kirchlichen Institutionen, deren Generaloberer seine Residenz nicht in Rom hat.

religion.ORF.at/APA

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