Papst-Kritiker Vigano mit neuen Vorwürfen gegen Papst

Nach der Rücktrittsforderung des früheren US-Nuntius, Erzbischof Carlo Maria Vigano, an Papst Franziskus, erhebt der Geistliche neue Vorwürfe gegen den Papst.

Die neuen Beschuldigungen beziehen sich auf ein Treffen zwischen dem Papst und der umstrittenen US-Standesbeamtin Kim Davis im September 2015 in den USA.

Treffen mit Standesbeamtin sorgte für Irritation

Davis hatte für ihre Ablehnung homosexueller Ehen ein Disziplinarverfahren in den USA auf sich genommen. Das Treffen mit Franziskus, das Medien damals als Rückhalt des Papstes für Davis deuteten, sorgte sowohl in der vatikanischen Delegation als auch bei den US-Gastgebern für Irritation. Der Vatikan erklärte damals, die Begegnung mit Davis könne „nicht als Unterstützung ihrer Position“ verstanden werden.

Laut Vigano, Ex-Nuntius in den USA, wusste der Papst genau, wer Davis war. „Ich fühle mich verpflichtet, die Wahrheit über das Geschehene zu erzählen“, so Vigano in einem dreiseitigen Brief, der vom katholischen US-Portal „Lifesitenews“ publiziert worden war. Damit wirft er dem Papst de facto vor, gelogen zu haben. „Es stimmt nicht, dass ich Davis dem Papst vorgeführt habe, ohne ihm zu sagen, wer sie war“.

Aufforderung zum Rücktritt

Der frühere Vatikanbotschafter Vigano hatte den Papst wegen angeblicher Versäumnisse im Umgang mit einem ranghohen homosexuellen Geistlichen zum Amtsverzicht aufgefordert.

In dem am vergangenen Wochenende veröffentlichten Memorandum schrieb Vigano, er habe Franziskus bereits in einem Gespräch im Juni 2013 gesagt, der damals schon pensionierte Washingtoner Erzbischof Theodore McCarrick habe „Generationen von Seminaristen und Priestern verdorben“. Auch behauptet Vigano, Benedikt XVI. habe McCarrick deswegen 2009 oder 2010 mit Sanktionen belegt. Erwiesen ist das nicht.

religion.ORF.at/APA

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