Lehre für Asylwerber: Kirche warnt vor „Verrohung“

Die Katholische Aktion (KA) und die Caritas der Diözese Linz haben im Zusammenhang mit dem Thema Lehre für Asylwerber vor einer „Verrohung der politischen Kultur“ in Österreich gewarnt. Besonders die FPÖ leiste dazu einen „unrühmlichen Beitrag“.

Mit der „öffentlichen Kriminalisierung“ eines jungen, unschuldigen Asylwerbers durch FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus und der Weigerung, sich bei dem Lehrling für eine Verwechslung aufrichtig zu entschuldigen, sei „ein weiterer Tiefpunkt erreicht“ worden, stellten der oberösterreichische KA-Präsident Bert Brandstetter und der Linzer Caritasdirektors Franz Kehrer am Montag in einer Aussendung fest.

Durch Aktionen wie diese entstehe laut Brandstetter der Eindruck, dass es manchen Politikern vorrangig darum gehe, Verunsicherung und Spaltung in der Gesellschaft herbeizuführen, anstatt miteinander nach menschenwürdigen Lösungen zu suchen. Brandstetter und Kehrer bezeichneten dies als „besorgniserregend“.

„Verächtlichmachung wird salonfähig“

Wenn FPÖ-Repräsentanten wie Vizekanzler Heinz-Christian Strache, Innenminister Herbert Kickl, Generalsekretär Harald Vilimsky oder Klubobmann Gudenus in ihrer Wortwahl „oftmals jegliches Taktgefühl vermissen lassen“, würden sie damit das gesellschaftliche Klima vergiften, warnte Brandstetter. „Problematisch“ sei, dass dadurch die Verächtlichmachung von Personen und Gruppen, insbesondere Flüchtlingen, zunehmend salonfähig werde.

Für Kehrer lasse die Politik von Gudenus bei Menschen mit christlichem und humanitärem Menschenbild „die Alarmglocken schrillen“. Dass man „ohne Skrupel und Konsequenzen“ wehrlose Menschen gezielt in ein schlechtes Licht rücke, dürfe nicht toleriert werden. Denn derartige Anschuldigungen wie jene gegen den jungen Asylwerber, wirkten - auch wenn der FPÖ-Klubobmann seine Verwechslung eingestand - „wie ein schleichendes Gift“ und spalteten die Gesellschaft. Werte wie die Achtung der Menschenrechte und Humanität würden dabei laut Kehrer einfach über Bord geworfen.

religion.ORF.at/APA

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