Yoga, Ayurveda und Co.: Hindu-Festival in Wien

Von 21. bis 23. September können Interessierte im Rahmen eines Festivals Indien und seine religiösen Praktiken kennenlernen. Ein Film, Vorträge und Workshops geben Einblick die indische Kultur und die Hindu-Gemeinde in Österreich.

Den Auftakt des Festivals macht ein Dokumentarfilm über das Leben von Hindus in Österreich. Der aus Indien stammende Filmemacher Sandeep Kumar begleitete für „Ohne Bekenntnis“ drei Hindus und zeichnet ein realistisches und gleichzeitig unterhaltsames Bild der drittgrößten Weltreligion, heißt es in einer Aussendung des Vereins Seva India, der das Festival organisiert. Seva India ist ein gemeinnütziger Verein, der sich intensiv für den Dialog zwischen Europa und Indien engagiert.

Indien im dritten Bezirk

Während wichtige Elemente des Hinduismus wie Yoga, Ayurveda und Meditation schon seit Langem auch in Österreich Einzug gehalten hätten, lebe die hinduistische Glaubensgemeinschaft im wahrsten Sinne des Wortes im Untergrund, so eine Pressemitteilung.

Das Logo des Seva-India-Festivals

Seva India

Das Seva-India-Festival lädt zu Vorträgen und interaktiven Workshops über Musik, Philosophie und Religion, indische Küche und Filmvorführungen ein.

Das Festival bietet nun mit mehr als 100 Vorträgen und interaktiven Workshops die Möglichkeit, die Lebensweisen und religiösen Traditionen kennenzulernen. Jainismus und Sikhismus werden ebenso vorgestellt wie ayurvedische Ernährung, Henna-Kunst und Yoga-Praktiken.

Veranstaltungshinweis

Seva-India-Festival: 21. September 19.00 Uhr Filmvorführung „Ohne Bekenntnis“ in der Urania, 22. und 23. September 2018. 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr, Markhofgasse 19, 1030 Wien.

„Der Kulturaustausch auf Augenhöhe steht im Mittelpunkt des Seva-India-Festivals. Wir bringen hier alle bestehenden Indien-Initiativen zusammen und etablieren damit erstmals eine langfristige Plattform“, die Indien in Wien erlebbar mache, schrieb Wolfgang Bergthaler, einer der Initiatoren. Er betont im Gespräch mit religion.ORF.at, dass das Festival zwar vom Hinduismus geprägt ist, aber auch andere religiöse Traditionen, wie etwa der indische Islam, einen Platz haben.

Vielfältige Themen und Blickwinkel

Beleuchtet wird auch die Situation indischer Frauen. Erzählungen aus Indien, Tänze und Percussion-Performances runden das Programm ab. Außerdem werden Kinderbetreuung, eine Bücherbörse und kulinarische Spezialitäten angeboten. Die Idee dahinter sei, „die Vielfalt Indiens nach Wien zu bringen“, sagte der Initiator Wolfgang Bergthaler gegenüber religion.ORF.at.

Collage vom Seva-India-Festival

Seva India

Mit dem Seva-India-Festival soll die Vielfalt Indiens für ein Wochenende nach Wien transferiert werden.

In Österreich gesetzlich nicht anerkannt

Die Gläubigen der Hindu-Traditionen (Hinduisimus) stellen die drittgrößte Glaubensgemeinschaft der Welt dar. In Österreich ist der Hinduismus aber nicht gesetzlich als Religionsgesellschaft anerkannt.

Die hinduistische Gemeinde erfüllt die nötigen Voraussetzungen nicht, zumindest nicht von der Zahl ihrer Mitglieder her. Offiziell sind knapp 4.000 Personen als Hindus registriert. Das kulturelle und spirituelle Leben spiele sich daher in einem kleinen Kellerlokal hinter dem Wiener Rathaus ab, so eine Aussendung.

Betende Hindu-Gläubige im mandir (Tempel) in der Lammgasse in Wien

Sabri Dridi/Sandeep Kumar Films

Gläubige im Versammlungsraum in der Lammgasse 1 in 1080 Wien

„Jeden Sonntagnachmittag treffen sich zahlreiche gläubige Hindus im Souterrain der Lammgasse 1 zum gemeinsamen Gebet und religiösen Ritualen. Was in Indien völlig undenkbar wäre, ist weit weg von der Heimat gelebte Normalität.“ Mit einer vollen Anerkennung könnten die österreichischen Hindus die Möglichkeit erhalten, neben religiösen auch soziale, gesellschaftliche und kulturpolitische Aufgaben wahrzunehmen, so Bergthaler.

religion.ORF.at

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