Wien: Neuer Dekan für Katholisch-Theologische Fakultät

Pünktlich zum Start ins neue Semester tritt an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien ein neues Leitungsteam und ein neuer Dekan seinen Dienst an: Der Pastoraltheologe Johann Pock löst die bisherige Dekanin Sigrid Müller ab

Müller hatte das Amt seit 2012 inne. Als Vizedekane fungieren künftig der Religionswissenschaftler Lukas Pokorny und der Neutestamentler Martin Stowasser. Den offiziellen Auftakt zum neuen Semester bilden ein „Dies facultatis“ und der traditionelle Semestereröffnungsgottesdienst am 15. Oktober. Den Festvortrag beim „Dies facultatis“ wird der frühere deutsche Politiker und Bundestagspräsident Wolfgang Thierse zum Thema „Bedeutung von Religion in pluralistischer Gesellschaft und weltanschaulich neutralem Staat“ halten.

Internationalisierung vorantreiben

In seiner Amtszeit möchte der neue Dekan Pock vier Schwerpunkte legen, wie er gegenüber Kathpress darlegte: Zum einen soll die Internationalisierung der Katholisch-Theologischen Fakultät vorangetrieben werden, zweitens will er die „Brückenfunktion der Fakultät nach Osteuropa und in die Orthodoxie stärken“, der Fakultät „in laufenden Religionsdiskursen mehr Gehör verschaffen“. Und schließlich will er gemeinsam mit der evangelisch-theologischen Fakultät und den Islamischen Studien das Haus in der Wiener Schenkenstraße zu einem „Haus der Theologien“ und damit zu einem „interreligiösen und interdisziplinären Hotspot“ weiterentwickeln.

„Mein Ziel wäre es, den Standort Wien für die Theologie und die Religionswissenschaft so attraktiv zu machen, dass sich Studierende und Wissenschaftler anstellen, um bei uns zu studieren und zu forschen“, sagte Pock. Schließlich sei Wien nicht nur die lebenswerteste Stadt der Welt, sondern auch ein akademisch für Theologen wie für Religionswissenschaftler reizvolles Pflaster.

„Leben in seiner ganzen Bandbreite“

„Die Theologie ist im besten Sinne des Wortes ein ‚Studium Generale‘, das zahlreiche Methoden und Fächer anspruchsvoll verbindet und in dem sich letztlich das Leben in seiner ganzen Bandbreite abbildet“. Im vergangenen Sommersemester hatte die Fakultät bereits zwei Image-Videos veröffentlicht und über verschiedene Kanäle und soziale Netzwerke verbreitet, um so für den Standort Wien zu werben.

Mit Pock als Dekan wechselte auch das fakultäre Leitungsteam: Neben den beiden neuen Vizedekanen übernahm der Kirchenhistoriker Rupert Klieber die Funktion des Studienprogrammleiters, die beiden Professoren am Institut für Systematische Theologie und Ethik, Wolfgang Treitler und Gunter Prüller-Jagenteufel, wurden Vizestudienprogrammleiter.

Rund 1.000 Studierende aus 30 Ländern

Die Wiener Katholisch-Theologische Fakultät ist nicht nur die älteste Theologische Fakultät im deutschsprachigen Raum, sondern zugleich mit rund 1.000 Studierenden aus 30 Ländern eine der größten. Das Studienangebot umfasst zwölf verschiedene theologische und religionswissenschaftliche Studienrichtungen (Bachelor-, Master-, Diplom-, Doktorats- und PhD-Studien).

Darüber hinaus forschen und lehren an der Fakultät rund 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie rund 200 Doktorandinnen und Doktoranden in sieben Instituten und zwei fakultären Forschungsschwerpunkten (Forschungszentrum „Religion and Transformation in Contemporary Society“ und Forschungsschwerpunkt „Christliche Identität und Moderne“).

Derzeit laufen die Berufungsverfahren für drei Lehrstühle an der Fakultät: Gesucht werden die Nachfolgerinnen oder Nachfolger für den emeritierten Bibelwissenschaftler Roman Kühschelm, den Ostkirchen-Experten Rudolf Prokschi und den christlichen Philosophen Rudolf Langthaler.

religion.ORF.at

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