„Rote-Hüte-Report“: Alle Kardinäle im Check

Ein von wohlhabenden Katholiken unterstütztes Forschungsteam will alle derzeit 124 Papst-Wähler auf ihre mögliche Beteiligung an „Skandalen, Missbrauch und Vertuschungen“ überprüfen.

Wie das auf Kirchenthemen spezialisierte US-Portal Crux (Montag Ortszeit) weiter berichtete, will die „Gruppe für bessere Kirchenleitung“ (Better Church Governance Group) bis April 2020 ihren „Rote-Hüte-Report“ (Red Hat Report) vorlegen. „Wir müssen immer bereit sein für ein Konklave“, so der Projektleiter Jacob Imam.

Kardinalsbirett

APA/AFP/Tiziana Fabi

Der Red Hat Report soll Aufklärung über eine eventuelle Beteiligung von Kardinälen an Missbrauch bringen.

Rund 100 Beteiligte

Laut Crux will die private Gruppe 2019 rund 1,1 Million Dollar (950.000 Euro) für die Untersuchung jedes Mitglieds des Kardinalskollegiums ausgeben. Der „Rote-Hüte-Report“ soll den Angaben zufolge von einem Team von rund 100 Forschenden, Wissenschaftlerinnen, Ermittlern und Journalistinnen recherchiert werden, darunter auch ehemalige Mitglieder des FBI. Ziel sei, „die Hierarchie der katholischen Kirche für Missbrauch und Korruption zur Rechenschaft zu ziehen“ und mehr „Ehrlichkeit in der Kirchenleitung“ zu erreichen.

Angekündigt wurde das Projekt demnach auf dem Campus der Katholischen Universität von Amerika (CUA), einer Gründung der US-Bischöfe. Allerdings, so ein Unisprecher, sei die Universität weder Veranstalter noch Sponsor. Es bestehe keinerlei Verbindung zwischen der Universität und der Organisation. Projektleiter Imam ist nach Angaben von Crux erst vor drei Jahren in die katholische Kirche eingetreten.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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