Patriarch: Ukrainische Kirche will Unabhängigkeit

Laut dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. würde auch die Leitung der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (des Moskauer Patriarchats) die Autokephalie (Unabhängigkeit) wünschen, könne aber aufgrund des Drucks aus Moskau nicht dazu stehen.

Eine neue Facette im orthodoxen Kirchenkonflikt zwischen Konstantinopel und Moskau: Wie die französische Website orthodoxie.com nach Angaben des Informationsdienstes der Stiftung „Pro Oriente“ berichtet, sagte der Patriarch wörtlich bei einer Begegnung mit Pilgern aus dem griechischen Patras, die in den Phanar nach Istanbul gekommen waren: „Zu verschiedenen Zeitpunkten haben die Ukrainer ihre Unabhängigkeit gegenüber der russischen Kirche eingefordert, wie aus den Dokumenten hervorgeht, die wir in unserem Patriarchalarchiv aufbewahren.“

Und weiter: „Auch die aktuelle Hierarchie der ukrainischen Kirche und Metropolit Onufrij von Kiew, der Vorsitzende des örtlichen Heiligen Synods, haben nach der Selbstständigkeitserklärung der Ukraine ihre Unabhängigkeit und ihre Trennung von der russischen Kirche, also die Autokephalie, verlangt. Wir haben ihre Unterschriften und wir haben sie veröffentlicht.“

„Alle werden sich anschließen“

Zurzeit hätten manche „den Rückwärtsgang eingelegt, wie es scheint auf Grund der großen Pressionen aus Moskau, aber das Geschriebene bleibt“. Er sei sich sicher, so Patriarch Bartholomaios, „dass sich alle der neuen autokephalen Kirche ihrer Heimat anschließen werden, sobald unser Patriarchat die Autokephalie proklamieren wird“.

Bartholomaios zeigte sich gegenüber den Pilgern sehr persönlich: Er wisse, dass viele gegen ihn seien, aber er habe ein ruhiges Gewissen und tue seine Pflicht.

religion.ORF.at/KAP

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