„72 Stunden ohne Kompromiss“ beendet

Die größte Jugendsozialaktion Österreichs, „72 Stunden ohne Kompromiss“, die von der Katholischen Jugend Österreich (KJÖ) in Zusammenarbeit mit youngCaritas und „Hitradio Ö3“ durchgeführt wird, ist zu Ende gegangen.

Mit der jährlichen Aktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ konnten Jugendliche wieder ein starkes Zeichen für Solidarität und Zusammenhalt setzen. So lautete das positive Resümee der Veranstalter am Samstag zum Abschluss. Über 4.000 Jugendliche waren seit Mittwoch 72 Stunden lang „Botschafter für Solidarität und Nächstenliebe“.

Beim ingesamt neunten Durchgang von Österreichs größter Jugendsozialaktion, „bewiesen junge Menschen einmal mehr, dass soziales Engagement Spaß macht, sie gemeinsam Großartiges bewegen, kompromisslos anpacken und ein Stück Realität verändern können“, so die KJÖ in einer Aussendung.

Ideen für die Gemeinschaft umsetzen

Unter dem Motto „Challenge your Limits“ setzten sich die Teilnehmenden in rund 300 Projekten in ganz Österreich für einen sozialen Zweck ein. So entwarfen Jugendliche in Wien Aktivierungsboxen für den Demenzbereich (das sind Kisten, in denen Bilder von „damals“ enthalten sind, die dementen Personen helfen sollen, Erinnerungen zu wecken), oder verwandelten in Pfaffing gemeinsam mit beeinträchtigten Menschen einen Raum in eine gemütliche Wohlfühloase mit Arbeitsbereich und erlebten dabei Inklusion und Gemeinschaft.

Jugendliche beim Lackieren eines Rades im Rahmen der Aktion 72 Stunden ohne Kompromiss.

Jakob Stadler

Etwa 4.000 Jugendliche beteiligten sich heuer an der Aktion „72 Stunden ohne Kompromiss“

In Klagenfurt sammelten Jugendliche haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel für eine Tagesstätte für obdachlose Menschen. Bei einem Projekt in Innsbruck unterstützten „72 Stunden ohne Kompromiss“-Teilnehmer eine Winternotschlafstelle und in Rosenau revitalisierten Jugendliche einen ungenutzten Park.

Positive Bilanz

Mehr als zehn Jugendgruppen arbeiteten österreichweit an einem Projekt zu den SDGs (Sustainable Development Goals der UNO). Sie produzierten Videos um für andere Jugendliche Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, wie sie zur Erreichung der SDGs beitragen können.

„Wir haben gezeigt, wie viel wir erreichen können, wenn wir uns füreinander einsetzen und gemeinsam anpacken“, resümierte KJÖ-Vorsitzende Magdalena Bachleitner, die sich bei allen Beteiligten für das Engaggement bedankte. Laut Caritas-Präsident Michael Landau hätten in den letzten drei Tagen junge Menschen in ganz Österreich gezeigt, „dass soziales Engagement auch Spaß machen kann. Sie haben erfolgreich soziale Aufgaben gelöst und dabei unglaublich viel Gutes bewirkt“. Für diesen Einsatz und Dienst am Nächsten könne man nur dankbar sein.

Erfahrungen für das Leben

Wie in den Jahren zuvor war auch heuer wieder „Hitradio Ö3“ die große Bühne für „72 Stunden ohne Kompromiss“. „Ö3“-Weckermoderator Robert Kratky war im ganzen Land unterwegs, hat von verschiedenen Projekten berichtet und seine Eindrücke und Erlebnisse mit Österreich geteilt.

„Viele Jugendliche haben mir erzählt, dass sie nach ihren Erfahrungen bei den ‚72 Stunden ohne Kompromiss‘ das Helfen, das Sich-Einsetzen und da sein für andere auch in Zukunft in ihr Leben einbauen wollen. Damit seid ihr Vorbild und große Motivation für viele andere - ihr könnt wirklich stolz auf euch sein!“ so der bekannte Radiomann.

Unterstützung aus Politik

Interesse und Unterstützung erfuhr das Projekt auch von den politischen Spitzen des Landes: „Not lässt junge Menschen nicht kalt“, betonte Bundespräsident Alexander Van der Bellen beim Besucht eines Projektes der Jugendsozialaktion am Freitagnachmittag in Wien. Das freiwillige Engagement so vieler Jugendlicher zeige, dass es der Jugend nicht egal sei, wie es dem Nächsten geht.

Die Teilnahme an der Aktion könne Jugendlichen auch etwas für das spätere Berufsleben mitgeben: „Gefordert sind hier nämlich nicht nur Phantasie sondern auch ein gutes Zeitmanagement und Improvisationsfähigkeit“, zeigte sich der Bundespräsident beeindruckt.

Jugendministerin Juliane Bogner-Strauß würdigte die Aktion als einen „großartigen sozialen Beitrag“ Jugendlicher und besuchte am Donnerstag in Lochau (Vorarlberg) Schüler des BG Dornbirn, die dort eine für Kinder- und Jugendarbeit genutzte Hütte jugendgerecht gestalteten. „Österreichweit blicken tausende junge Menschen über den Tellerrand und sind für andere da. Ich konnte mir heute vor Ort selbst ein Bild vom großartigen Engagement machen“, sagte die Bundesministerin.

religion.ORF.at/KAP

Mehr dazu:

Links: