D: Verheiratete Priester: Als „Abgefallene“ diffamiert

Angesichts der Missbrauchsfälle in der Kirche kritisiert die deutsche „Vereinigung katholischer Priester und ihrer Frauen“ eine langjährige Diffamierung ihrer Mitglieder.

„Wir wurden in diffamierender Weise als die ‚Abgefallenen‘ bezeichnet, während in Tausenden von Fällen Missbrauch und heimliche Beziehungen heterosexueller und homosexueller Priester und Bischöfe von der kirchlichen Hierarchie gedeckt wurden“, heißt es in einer am Mittwoch in Oberhausen veröffentlichten Mitteilung der Organisation.

Vereinigung für Aufhebung des Zölibats

Sie vertritt nach eigener Darstellung Priester, die wegen einer Partnerschaft ihren Beruf verloren, und Frauen, die mit Priestern eine Lebensgemeinschaft gegründet hätten - außerdem Ordensleute, die das Kloster verlassen hätten, sowie Kinder aus diesen Beziehungen. Die Vereinigung setzt sich für eine Aufhebung der verpflichtenden Ehelosigkeit katholischer Priester ein.

Viele Geistliche, die ihre Liebe nicht mehr hätten geheim halten wollen, seien vor „das existenzielle Aus gestellt“ worden, kritisierte der Zusammenschluss. Sie hätten dadurch „einen nicht wieder gut zu machenden moralischen, psychologischen und existenziellen Schaden“ erlitten.

religion.ORF.at/KAP