Migrationspakt: Sant’Egidio bedauert Ausstieg Wiens

Die katholische Laiengemeinschaft Sant’Egidio in Rom bedauert den Ausstieg Österreichs aus dem UNO-Migrationspakt. Die Gemeinschaft setzt sich für die Schaffung humanitärer Korridore ein, dank derer Flüchtlinge auf legale Weise nach Europa einreisen könnten.

„Es tut mir leid. Für mich ist Wien eine Stadt der Aufnahme für viele Menschen, die vor Verfolgung und Schwierigkeiten geflüchtet sind“, erklärte der Sant’Egidio-Gründer Andrea Riccardi. „Humanitäre Korridore sind ein Modell, das funktioniert. Dieses System ist auch von Andorra, Frankreich und Belgien übernommen worden. Humanitäre Korridore garantieren eine sichere Aufnahme für Flüchtlinge, sind aber auch eine Garantie für die Länder, die ihnen die Tore öffnen“, sagte Riccardi.

Papst Franziskus und der Gründer der katholischen Laienbewegung Sant'Egidio, Andrea Riccardi

APA/AFP/HO

Papst Franziskus und der Sant’Egidio-Gründer Andrea Riccardi

Bewegung aus Schülerinitiative

Die Gemeinschaft Sant’Egidio ging aus einer Initiative des damals 18-jährigen Schülers Riccardi und einiger Freunde hervor, die sich 1968 in Rom zu sozialem Engagement und Gebet zusammenschlossen. 1973 fand die Gruppe ihren Versammlungsort in der ehemaligen Klosterkirche Sant’Egidio in Trastevere.

1981 übertrug der damalige Papst Johannes Paul II. der Gemeinschaft die Basilika Santa Maria in Trastevere. Heute zählt Sant’Egidio nach Eigenangaben mehr als 60.000 Anhänger weltweit. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hatte die Gemeinschaft Mitte November 2017 während seines Rom- und Vatikan-Aufenthalts, in dessen Rahmen er auch Papst Franziskus traf, besucht.

religion.ORF.at/APA

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