Religiosität entkoppelt sich von Gemeinschaften

Zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher verstehen sich als religiöse Menschen. Die persönliche Religiosität entkoppelt sich aber zunehmend von den Religionsgemeinschaften.

Das geht aus dem dritten und letzten Block der „Europäischen Wertestudie“ der Universität Wien hervor, der am Montag publiziert wurde. Das Selbstverständnis, religiös zu sein, ist in Österreich unverändert hoch und stabil. Sich selbst als religiös bezeichnen demnach 63 Prozent der hier lebenden Menschen. 29 Prozent geben an, keine religiöse Person zu sein und vier Prozent bezeichnen sich selbst als überzeugte Atheisten. Gegenüber 2008 sind hier keine signifikanten Veränderungen zu beobachten.

Gottesglauben nahm leicht ab

Weitgehend stabil bleibt auch die weltanschaulich-kognitive Dimension. Aktuell geben 73 Prozent aller Österreicher an, an Gott zu glauben. Im Vergleich zu 1990 ist das ein kleiner Rückgang von vier Prozentpunkten.

Eine alte Frau hält eine kleine Marienfigur in den gefalteten Händen

APA/dpa/Matthias Balk

63 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sehen sich als religiös

Der Anteil von Personen mit römisch-katholischem Selbstverständnis wird kontinuierlich geringer. Während 2008 noch 73 Prozent angaben, dieser Konfession anzugehören, sind es 2018 63 Prozent. Demgegenüber pluralisiert sich Religiosität in Österreich durch einen Zuwachs orthodoxer und muslimischer Personen, zudem wächst die Zahl der Österreicher, die angeben, keiner Religionsgemeinschaft anzugehören.

Religion verliert an Relevanz

Gaben unter den Christen römisch-katholischer, protestantischer und orthodoxer Zugehörigkeit 1990 noch 50 Prozent an, mindestens einmal im Monat den Gottesdienst zu besuchen, waren es 2018 nur mehr 36 Prozent. Religion verliert kontinuierlich ihre Relevanz als Praxis, die das gesamte Leben prägt und fokussiert sich auf die Frage der Zustimmung des Glaubens an religiöse Vorstellungen und Lehren, lautet daher das Fazit.

religion.ORF.at/APA

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