IGGÖ begrüßt Freispruch von Asia Bibi

Die Islamische Glaubensgemeinschaft Österreich (IGGÖ) hat den Freispruch der Christin Asia Bibi vom Vorwurf der Blasphemie durch den Obersten Gerichtshof in Pakistan begrüßt. Das Urteil sei ein „wichtiger Schritt im Eintreten für Religionsfreiheit“.

„Mit dem Freispruch vom Vorwurf der Blasphemie für Asia Bibi traf der Oberste Gerichtshof in Pakistan eine Entscheidung, die weltweit auf Erleichterung stieß“, so die IGGÖ in einer Aussendung vom Dienstag. Die Argumentationslinie des Gerichts sei „ausdrücklich zu würdigen“.

Sie bringe die Einstellung „der Mehrheit friedliebender Muslime zum Ausdruck, die den Pluralismus der Religionen als gottgewollt verstehen und denen ein friedliches und respektvolles Zusammenleben am Herzen liegt“. Dafür liefere das Urteil einen theologisch aussagekräftigen Nachweis, indem etwa auf den „Schutzbrief des Propheten Muhammad“ für das St. Katharinenkloster auf dem Sinai von ca. 628 verwiesen werde, so die von der Frauenbeauftragten der IGGÖ, Carla Amina Baghajati, verschickte Aussendung.

„Betroffen“ über Ausschreitungen

„Umso mehr stimmen hasserfüllte Ausschreitungen auf den Straßen Pakistans betroffen, die die Regierung in ihrer Position ins Wanken bringen sollen. Dies soll aber nicht geschehen!“, so die Glaubensgemeinschaft. Ganz im Gegenteil müsse ein nun im Raum stehendes Revisionsverfahren genau zum gleichen Ergebnis kommen.

„Hier ist Solidarität gefragt. Gegen Hetze und gegen die Instrumentalisierung religiöser Gefühle für eigene politische Zwecke braucht es das entschlossene Auftreten jener Musliminnen und Muslime, die Fanatismus und extremistische Gewalt aus ihrer religiösen Überzeugung heraus zutiefst ablehnen und scharf zurückweisen.“

Hassbotschaften den Boden entziehen

Für ihre Position hätten sie starke Argumente, „nicht zuletzt auf dem Boden ihres authentischen Islamverständnisses. Diese Argumente, wie sie eben auch im jüngsten pakistanischen Urteilsspruch zu finden sind, müssen weltweit im Sinne religiöser Bildung mehr Gehör finden. Religiöse Bildung hat gerade heute auch den Anspruch der Stärkung friedlicher Wege der Konfliktlösung. Sie kann Bewusstsein für Menschenrechte schaffen und gleichzeitig Hassbotschaften den Boden unter den Füßen entziehen“, so die IGGÖ.

Der heute 51-jährigen Bibi war vorgeworfen worden, sich bei einem Streit mit muslimischen Frauen in ihrem Dorf abfällig über den Propheten Mohammed geäußert zu haben. Bibi war 2009 festgenommen und im Jahr darauf nach einem umstrittenen Blasphemiegesetz in dem vorwiegend muslimischen Land zum Tode verurteilt worden.

religion.ORF.at

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