Erzbischof Lackner neuer „Familienbischof“

Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner ist neuer Referatsbischof der Österreichischen Bischofskonferenz für den Bereich „Ehe und Familie“ einschließlich der dazugehörigen Thematik „Lebensschutz“.

Das gab die Bischofskonferenz nach ihrer dieswöchigen Herbstvollversammlung im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag in Wien bekannt. Lackner übernimmt damit die Aufgaben des bisherigen „Familienbischofs“ Klaus Küng, der im vergangenen Mai emeritierte und prompt gratulierte: „Es freut mich sehr, dass Erzbischof Lackner die Aufgabe als Familienbischof übernommen hat. Die Familie ist ihm ein Herzensanliegen. Er wird für alle, die sich um diesen wichtigen pastoralen Bereich bemühen, ein sicherer Rückhalt und Ansporn sein“, so Küng in einer Stellungnahme gegenüber Kathpress.

Erzbischof von Salzburg, Franz Lackner und Kardinal Christoph Schönborn bei der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz in Michaelbeuern

APA/Barbara Gindl

Der Erzbischof von Salzburg, Franz Lackner, und Kardinal Christoph Schönborn bei der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz in Michaelbeuern

Im Zuge dessen wurde der St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried mit der Zuständigkeit für den Bereich „Liturgie“ betraut, die bis jetzt Erzbischof Lackner innehatte. Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler wurde von der Bischofskonferenz mit dem Bereich „Kunst und Kultur“ betraut. Er ist zudem für die kirchliche Denkmalschutzkommission verantwortlich und neues Mitglied der Bischöflichen Kommission für Weltmission. Weiters ist Glettler ab sofort auch für die kirchliche Friedensorganisation „Pax Christi Österreich“ zuständig.

Der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer wird die Bischofskonferenz künftig im Kuratorium der kirchlichen „Stiftung Opferschutz“ vertreten und daneben für die Berufsgruppe der Mesner zuständig sein.

Nach Synode Dialog mit Jugend vertiefen

Österreichs Bischöfe wollen nach der Jugendsynode im Vatikan den Dialog mit Jugendlichen weiter vertiefen. Zur Debatte stünde die Themen Migration, Missbrauch und Gewalt im kirchlichen Bereich, das Zueinander und Miteinander von geistlichen Amtsträgern und Laienchristen, die Rolle der Frau in Kirche und Welt oder ein nachhaltiger Lebensstil, erläuterten die Bischöfe. Wesentlich für einen gelingenden Dialog seien dabei jugendgemäße Formen der Glaubensweitergabe und der Begleitung im Leben.

Leitend ist für die Bischöfe ein Wort von Papst Franziskus, der sagt: „Wir dürfen weder doktrinär noch aktivistisch sein; wir sind berufen, Gottes Werk auf Gottes Art fortzuführen, nämlich in Nähe: ganz nah bei ihm, in Gemeinschaft miteinander, nahe bei unseren Brüdern und Schwestern.“ Wie diese Nähe konkret gelebt werden könne, zeigten die zahlreichen Jugendgruppen in der Kirche.

Freiräume in Kirche eröffnen

„Sie sind unersetzlich, um sich in den Glauben einzuüben, ihn kritisch zu hinterfragen und zu bezeugen“, heißt es in der Erklärung. Die Erfahrung habe gezeigt: „Wenn Gleichaltrige ihren Glauben leben und Orientierung geben, dann ist das viel überzeugender, als wenn die Kirche spricht.“ Junge Menschen zu bestärken und ihnen die Freiräume in der Kirche zu eröffnen, sei deshalb der wichtigste Beitrag, den die Bischöfe weiterhin geben wollen.

Dass ein solcher Dialog gelingen kann, habe die Synode gezeigt. „Es war nicht nur eine Synode über junge Menschen und ihre Lebensrealität, sondern vor allem ein gemeinsames Sehen und Hören mit Jugendlichen auf die Zeichen der Zeit und auf das, was Gott der Weltkirche heute sagen will“, so die Bischöfe in der Erklärung.

Mit der weltweiten Onlineumfrage und der Vorsynode habe die Kirche zeitgemäße Wege beschritten, die sich bewährt hätten und die Synodalität der Kirche förderten. „Die zentrale Erfahrung für die Teilnehmer war, dass ein Aufeinander-Hören und Miteinander-Reden zwischen den Generationen, in weltkirchlicher Vielfalt und vertrauensvoller Offenheit nicht nur möglich war, sondern eine unverzichtbare Voraussetzung für eine glaubwürdige Kirche ist und bleibt.“

Novemberpogrom 1938: „Erinnerung eröffnet Zukunft“

Die Bedeutung einer lebendigen Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse des Novembers 1938 für Gegenwart und Zukunft haben die österreichischen Bischöfe unterstrichen. „Eine lebendige Erinnerung eröffnet Zukunft, weil der Blick auf die dunklen Seiten der Geschichte davor schützt, Fehler der Vergangenheit zu wiederholen“, heißt es in der Presseerklärung - mehr dazu in 1938: Schönborn erinnert an christliches Versagen.

religion.ORF.at/KAP

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