IGGÖ will vorgezogene Neuwahlen abhalten

In der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) zeichnet sich eine überraschende Entwicklung ab. Der Schurarat hat Samstagabend beschlossen, alle Führungspositionen neu zu wählen, auch die des Präsidenten.

Der im Zuge der Moscheenschließungen intern unter Beschuss geratene Präsident Ibrahim Olgun hatte im Sommer Neuwahlen noch abwenden können. Jetzt werden die Karten doch neu gemischt.

IGGÖ-Präsident Ibrahim Olgun

APA/Hans Punz

Der amtierende Präsident Ibrahim Olgun konnte im Sommer Neuwahlen abwenden

Wahlen am 8. Dezember

Am 8. Dezember werden alle Funktionen neu gewählt. Der Schurarat, der Oberste Rat und der Präsident, berichtete der Schurarats-Vorsitzende Ümit Vural im „Ö1-Morgenjournal“.

Für den „angestrebten Reformprozess“ brauche es einen „Neustart“, so Vural. Der 31-jährige Olgun war intern umstritten. Im Juni warfen ihm bereits Kritikerinnen und Kritiker vor, er habe die von der Regierung angekündigte vorübergehende Schließung von Moscheen selbst ausgelöst, was Olgun damals aber zurückgewiesen hatte.

Kritiker in den eigenen Reihen

Ein Neuwahlantrag war im Sommer noch abgelehnt worden. Allerdings verständigte man sich damals auf eine Evaluierung der IGGÖ-Verfassung. Man wolle die Strukturen der IGGÖ „den Herausforderungen der Zeit“ anpassen, hieß es. Nun sollen die Neuwahlen in der Islamischen Glaubensgemeinschaft am 8. Dezember stattfinden.

Gegenüber dem „Kurier“ (Onlineausgabe) sagte Olgun: „Ich bin enttäuscht, wie das gelaufen ist. Ich hätte den Reformprozess gern zu Ende gebracht. Erst danach hätte es Neuwahlen geben sollen.“ Derzeit habe er kein Interesse daran, erneut zu kandidieren.

religion.ORF.at/APA

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