Orthodoxer Kirchenstreit: Serben unterstützen Moskau

Im Kirchenstreit zwischen den Patriarchaten von Konstantinopel und Moskau wegen der Ukraine hat die serbisch-orthodoxe Kirche nun auch offiziell Partei für die russisch-orthodoxe Kirche ergriffen.

Die Entscheidung des Ökumenischen Patriarchates von Konstantinopel, das der Loslösung der ukrainisch-orthodoxen Kirche von Moskau zustimmte, sei unbegründet gewesen, teilte die serbisch-orthodoxe Kirche mit.

Entscheidung „unannehmbar“

In einer Aussendung nach der zweitägigen Tagung der serbischen Kirchenversammlung in der Vorwoche, auf die sich die Tageszeitung „Blic“ (Dienstag-Ausgabe) berief, hieß es, dass der „Beschluss über die Rehabilitierung der abtrünnigen Gruppierung (ukrainisch-orthodoxe Kirche, Anm.) unannehmbar“ gewesen sei und von der serbisch-orthodoxen Kirche nicht anerkannt werden würde. Die serbisch-orthodoxe Kirche betrachte die Entscheidung des Patriarchates von Konstantinopel als „nicht-bindend“.

Die serbisch-orthodoxe Kirche führt einen langjährigen Streit mit der mazedonisch-orthodoxen Kirche. In Mazedonien hatte sich 1967 mithilfe des jugoslawischen Regimes von Josip Broz Tito eine eigene orthodoxe Kirche gebildet. Die Selbstständigkeit dieser damals vom serbisch-orthodoxen Patriarchat getrennten Kirche wird von der Weltorthodoxie nicht anerkannt. Bemühungen um die Autokephalie gibt es auch bei der Kirche in Montenegro. Im Adriastaat ist derzeit allerdings weiterhin die serbisch-orthodoxe Kirche tonangebend.

religion.ORF.at/APA

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