Papst beruft Sonderermittler zu Missbrauch an die Kurie

Papst Franziskus hat den maltesischen Erzbischof Charles Scicluna zum beigeordneten Sekretär der Römischen Glaubenskongregation ernannt. Dort werden unter anderem die Missbrauchsvorwürfe gegen Kleriker untersucht.

Wie der Vatikan am Dienstag mitteilte, bleibt Scicluna Erzbischof von Malta, der er seit 2015 ist. Der 59-Jährige gilt als Spezialaufklärer des Papstes in Sachen Missbrauch. So beauftragte Franziskus ihn im Februar mit einer detaillierten Untersuchung zu entsprechenden Vorwürfen in der Kirche in Chile.

Der Papst-Gesandte Charles Scicluna in Chile

APA/AP/Esteban Felix

Erzbischof von Malta Charles Scicluna

Seit Jahren mit Missbrauch befasst

Erzbischof Scicluna war bereits seit 2002 an der Glaubenskongregation tätig gewesen und befasste sich dort mit den sogenannten „schwerwiegenden Delikten“ (delicta graviora), zu denen vor allem auch sexueller Missbrauch gehört. Als damaliger Präfekt der Glaubenskongregation hatte Kardinal Joseph Ratzinger Anfang 2005 Scicluna mit der Untersuchung von Vorwürfen gegen den Gründer der Legionäre Christi, Pater Marcial Maciel Degollado (1920-2008), beauftragt.

religion.ORF.at/KAP