Jüdisches Museum Wien feiert 30. Geburtstag

Das Jüdische Museum Wien (JMW) feiert am Sonntag das 30-jährige Bestehen seit seiner Neugründung. Für eine Woche wird aus diesem Anlass der „Hase mit den Bernsteinaugen“ zu sehen sein.

Die Netsuke-Figur stammt aus der Sammlung von Edmund de Waal - einem Nachfahren der jüdischen Ringstraßenfamilie Ephrussi. Netsuke sind geschnitzte Befestigungshilfen für japanische Kimonogürtel bzw. Täschchen oder Dosen, die am Kimonoband befestigt werden. Aber auch Knöpfe und Schnallen zierten die Netsuke bereits seit dem 17. Jahrhundert.

Die kleine Elfenbeinfigur „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ - etwa aus dem Jahr 1880 - ist auch namensgebend für den Titel desvon de Waals Bestseller-Roman über die Geschichte der Familie Ephrussi. Bereits 2016 war der berühmte Hase zum 125-jährigen Jubiläum des Kunsthistorischen Museums in Wien zu sehen.

Der Hase mit den Bernsteinaugen

Public Domain/Wikipedia/Lostrobots

„Der Hase mit den Bernsteinaugen“ wird zur 30-Jahr-Feier schon jetzt für eine Woche zu sehen sein, länger dann ab Herbst 2019.

Weitere Stücke aus der Sammlung de Waal werden ab Herbst 2019 in der Ausstellung „Der Hase mit den Bernsteinaugen – Eine Zeitreise“ im Jüdischen Museum Wien zu sehen sein, wurde in einer Aussendung am Mittwoch angekündigt. Die Schau soll die Geschichten der Familien Ephrussi und de Waal erzählen.

Ort der Begegnung und Verständigung

Wie das Museum schreibt, wurde es auf Betreiben des damaligen Bürgermeisters Helmut Zilk von der Stadt Wien wiedergegründet. Anfangs ohne Gebäude, hätten die Ausstellungen im Jüdischen Gemeindezentrum stattgefunden. Fünf Jahre später zog das Museum in das Palais Eskeles ein, das am 18. November 1993 von Zilk und dem aus Wien stammenden Bürgermeister von Jerusalem, Teddy Kollek, eröffnet wurde. Das Jüdische Museum Wien sei seither ein Ort, an dem Bewusstsein für die jüdische Geschichte, Religion und Kultur geschaffen wird, so die Aussendung.

Die vielfältigen Ausstellungen zur Wiener jüdischen Geschichte erzählen aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen von jüdischem Leben in Wien, u.a. persönliche Schicksale, Migration, Immigration, Film, Fotografie, sozialökonomische Wirklichkeiten, populärkulturelle Phänomene, bis hin zu zeitgenössischer Kunst. 2017 wurde mit 130.000 BesucherInnen ein Rekord aufgestellt, berichtet das Museum.

Angebote zum Jubiläum

Am Sonntag, 18. November kosten Vollpreistickets (zwölf Euro) um 30 Prozent weniger. Wer so alt ist wie das Jüdische Museum Wien (30. Geburtstag in diesem November) erhält unter Vorlage des Lichtbildausweises ein kostenloses Ticket für den Museumsbesuch. Die Aktion gilt bis 30. November 2018.

Und Jahreskarten werden anlässlich des Jubiläums um 30 Prozent vergünstigt angeboten - sie kostet von 18.11. bis 2.12.2018 22,40 statt 32 Euro. Mit dieser Karte können beide Standorte - am Judenplatz und in der Dorotheergasse - besucht werden.

Geburtstagsprogramm

Um 11.00, 13.00 und 1500 Uhr werden Führungen durch die Dauerausstellung angeboten, um 12.00 und 14.00 Uhr gibt es die Möglichkeit, Teddy Kollek, dem „Geburtshelfer“ des Museums, kennenzulernen. Für Kinder von sechs bis zehn Jahren gibt es von 14.00 bis 16.00 Uhr ein Kinderprogramm mit dem Sammeln von Eindrücken im Museum und dem anschließenden Basteln spezieller Geburtstagskarten.

An fünf Donnerstagen (22. und 29. November, 6., 13. und 20. Dezember, jeweils um 17.15 Uhr) werden im Rahmen von 30 Minuten kurzen Führungen nicht nur die Geschichte des Museums, sondern auch Einblicke in die Sammlungen des Hauses vorgestellt.

religion.ORF.at

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