Vatikan: Ostkirchen-Präfekt Kardinal Sandri ist 75

Der vatikanische Kurienkardinal Leonardo Sandri hat am Sonntag seinen 75. Geburtstag gefeiert. Wie Papst Franziskus ist der Leiter der Vatikanbehörde für die Ostkirchen ein Priester der Erzdiözese Buenos Aires und Sohn italienischer Einwanderer.

1974 trat der Argentinier in den Diplomatischen Dienst des Vatikan, hatte dabei unter anderem Stationen in Madagaskar und den USA. 1991 berief Johannes Paul II. (1978-2005) Sandri als leitenden Mitarbeiter in die Präfektur des Päpstlichen Hauses.

Der argentinische Kardinal Leonardo Sandri

Reuters/Max Rossi

Kardinal Sandri feierte seinen 75. Geburtstag

Erzbischof von Venezuela zur Zeit von Hugo Chavez

Sechs Jahre später entsandte ihn der Papst im Rang eines Erzbischofs als Botschafter nach Venezuela (1997-2000). In dieser Zeit kam dort der linkspopulistische, kirchenfeindliche Hugo Chavez an die Macht.

Anschließend vertrat Sandri den Heiligen Stuhl ein halbes Jahr lang in Mexiko, bevor ihn Johannes Paul II. im Herbst 2000 zum Substituten des Vatikanischen Staatssekretariats machte, eine Schlüsselstelle der Kurienverwaltung. Dort hatte Sandri wohl unter anderem mit Vorgängen um den früheren US-Kardinal Theodore McCarrick zu tun.

Schwierige Zeit in Mexiko

Das jedenfalls geht aus einem jüngst bekannt gewordenen Brief Sandris an einen US-Ordensmann vom Oktober 2006 hervor. Darin erwähnt er Vorwürfe gegen McCarrick, die Ramsey bereits 2000 dem damaligen Nuntius mitgeteilt habe. Welche Rolle Sandri in dem Zusammenhang tatsächlich spielte, ist unklar.

Am Todesabend Johannes Pauls II., dem 2. April 2005, stimmte Sandri für die Menschen auf dem Petersplatz das Totengebet an, das „De Profundis“ aus dem 130. Psalm.

Benedikt XVI. (2005-2013) machte den Argentinier 2007 zum Kardinal und ernannte ihn zum neuen Präfekten der Kongregation für die mit Rom vereinten Ostkirchen. Franziskus bestätigte ihn in diesem Amt. Vor wenigen Monaten ernannte er ihn, gemeinsam mit drei weiteren Kardinälen, zum Kardinalbischof und erweiterte damit den traditionell kleinen Kreis des höchsten Kardinalsrangs.

religion.ORF.at/KAP