Katholiken fordern Schritte gegen Erderwärmung

Kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz am Montag im polnischen Kattowitz haben katholische Laien-Organisationen konkrete Maßnahmen gegen die Erderwärmung eingefordert.

Das Netzwerk CIDSE, ein Bündnis aus 17 katholischen Entwicklungsorganisationen Nordamerikas und Europas, unterstütze das Vorhaben, die Klimaerwärmung um 1,5 Grad abzusenken. Es brauche „mutige Aktionen“ um die globale Erwärmung einzudämmen „und nicht die Suche nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner“, erklärte CIDSE-Generalsekretärin Josianne Gauthier gegenüber dem US-amerikanischen Catholic News Service. Notwendig sei ein rechtlich ausgerichteter Ansatz. Eine Konzentration auf rein „technische Fragen“ lehne das Netzwerk ab, so die Kanadierin.

„Dialog über globales Gemeinwohl“

Die Umwelt-Beauftragte des weltweiten Caritas-Dachverbandes „Caritas Internationalis“, Adriana Opromolla, forderte einen „offenen, transparenten Dialog über das globale Gemeinwohl“. Die alleinige Beschäftigung mit den Interessen einzelner Länder greife zu kurz.

Vertrockneter Baum, Symbolbild Klimakrise

APA/AFP/Joseph Eid

Trockenheit ist nur eine von vielen Auswirkungen der Erderwärmung

Papst Franziskus hatte in seiner 2015 veröffentlichten Sozial- und Umweltenzyklika „Laudato si“ ausdrücklich „schnelle und radikale Veränderungen“ gefordert. Länder mit hohen CO2-Emmissionen sollten „ihre politische Verantwortung übernehmen und ihre Verpflichtungen zur Klimafinanzierung einhalten“, so der Papst.

„Klimawandel Symbol für Ungleichgewicht“

Die verheerenden Folgen des Klimawandels seien heute täglich sichtbar, „sie sind ein weiteres Symptom des Ungleichgewichts von Wohlstand, Macht und Perspektiven in der Welt“, sagte die Leiterin der Koordinierungsstelle für internationale Entwicklung und Mission (KOO) der Österreichischen Bischofskonferenz, Anja Appel, im Vorfeld der Klimakonferenz.

Die Auswirkungen des Klimawandels würden die marginalisierten Menschen im Globalen Süden am heftigsten treffen, betonte Appel im Interview mit Kathpress. Die Kirche müsse daher auch international „an der Seite der Armen unbequeme Anwältin für deren Interessen“ sein.

Auf der Pariser Klimakonferenz 2015 hatten sich die Teilnehmerstaaten auf Maßnahmen verständigt, um die Erderwärmung um 1,5 Grad senken. Die 24. UN-Weltklimakonferenz beginnt am Montag in Katowice (Kattowitz). Mehr als 20.000 Teilnehmer aus rund 200 Ländern werden bis 14. Dezember darüber beraten, wie sich der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur begrenzen lässt.

religion.ORF.at/KAP/KNA

Link: