Vatikan betont Rolle der Religion in Migrantenhilfe

Der Vatikan hat in der Bewältigung der Migrationsaufgaben die Rolle kirchlicher und religiöser Hilfsorganisationen hervorgehoben. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin äußerte sich im Rahmen auf der UNO-Konferenz zum Migrationspakt in Marrakesch am Dienstag.

Die Hilforganisationen zeigten ihre Stärke in einer auf lokale Anforderungen zugeschnittenen Unterstützung schutzbedürftiger Migranten, sagte Parolin. Sie gingen sie auch auf spirituelle Bedürfnisse ein, so der Kardinal laut dem vom Vatikan veröffentlichten Redetext.

Teil der Hilfe auch für lokale Familien

Der Erfolg aller Maßnahmen hänge wesentlich vom Engagement der Migranten selbst ab, so Parolin weiter. Deshalb sei der Vatikan für eine stärkere Beteiligung von Migranten bei den sie betreffenden Initiativen und Programmen. Unverzichtbar sei ein „inklusiver Ansatz“.

Der Kardinal führte aus, ein Prozentsatz der Hilfe und der Dienstleistungen, die Migranten zugedacht sei, solle lokalen Familien zugute kommen, die unter ähnlichen wirtschaftlichen und sozialen Benachteiligungen litten. Niemand dürfe zurückbleiben, so der Vatikanvertreter.

Zum Einsatz neuer Technologien bei der Steuerung von Migration sagte Parolin, diese müssten die Würde und die Rechte der Menschen wahren und dürften nur mit Wissen und Zustimmung der Betreffenden angewandt werden. Mit Blick auf die vor 70 Jahren verabschiedete Allgemeine Erklärung der Menschenrechte betonte er, Migration dürfe „nie ein Akt der Verzweiflung“ sein.

Heimatländer aufbauen

„Wir sollten unser Bestes tun, um sicherzustellen, dass Menschen in ihren Heimatländern bleiben können, indem wir inklusivere, nachhaltigere und gerechtere Gesellschaften aufbauen“, sagte Parolin. Es gelte jene Faktoren zu minimieren, die den Menschen ihre Rechte nähmen und sie zur Auswanderung zwängen.

Bei der Konferenz in Marrakesch hatte am Montag ein Großteil der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen dem UNO-Migrationspakt zugestimmt. Der Heilige Stuhl hatte maßgeblich an dem Pakt mitgearbeitet. Die USA, Australien, Österreich, Ungarn und weitere Länder lehnen die Vereinbarung ab.

religion.ORF.at/KAP

Link: