Sündenablass durch „Urbi et orbi“

Am 25. Dezember ist Papst Franziskus am ersten Weihnachtstag wieder im Blick der Fernsehkameras aus aller Welt gestanden, als er von der Loggia des Petersdoms den Segen „Urbi et orbi“ (Der Stadt und dem Erdkreis) gespendet hat.

Auch heuer waren wieder Tausende auf dem Petersplatz in Rom dabei. Dazu kamen Millionen Menschen, die das Ereignis Jahr für Jahr im Fernsehen, Radio und Internet verfolgen. Die Botschaft von der Loggia des Petersdoms und der Segen „Urbi et orbi“ sind ein Höhepunkt des christlichen Weihnachtsfests, für alle gläubigen Christen ist er mit einem Sündenablass verbunden.

Weihnachtssegen „Urbi et Orbi“
Der traditionelle Weihnachtssegen des Papstes für die Stadt Rom und den gesamten Erdkreis, gespendet von Papst Franziskus

Früher war für die Zeremonie, durch die die Sündenstrafen erlassen (nicht aber die Sünden selbst vergeben) werden, die physische Anwesenheit des Empfängers auf dem Platz beziehungsweise in Sichtweite des Spenders notwendig. Seit 1967 kann der Segen auch über das Radio, seit 1985 über das Fernsehen und seit 1995 auch über das Internet gültig empfangen werden.

Sicherheitskräfte überwachen Gelände

Anti-Terror-Einheiten und Spezialeinheiten der Polizei überwachen derweil das Gelände rund um den Vatikan. Meist spricht der Papst im Rahmen der Zeremonie auch aktuelle Probleme an und betet um Frieden, etwa für Kriegsgebiete und Krisenherde.

Der Segen „Urbi et orbi“ gehört zu den bekanntesten Ritualen der römisch-katholischen Kirche. Die Formel geht noch auf die alten Römer zurück. Im Reichsbewusstsein der Römer waren Stadt, also Rom (urbs), und Erdkreis (orbis) gleichgesetzt.

Seit dem Mittelalter offiziell

Der Begriff soll zum Ausdruck bringen, dass der Papst sowohl Bischof von Rom als auch Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche ist. Mit „orbi“ wird auch noch die ganze Welt umfasst. Die Kirche fügte die Formel erstmals im 13. Jahrhundert in das offizielle Ritual ein.

Der Segen wird zu feierlichen Anlässen, etwa dem Ostersonntag, und auch nach einer Papst-Wahl, erteilt. Gespendet wird er vom Papst in seiner Funktion als Bischof von Rom und als Oberhaupt der katholischen Weltkirche. Mit päpstlicher Erlaubnis können allerdings auch Kardinäle, Bischöfe und Priester den Segen erteilen.

religion.ORF.at

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