Kiew will moskautreuer Kirche Namen vorschreiben

Nach der Gründung einer orthodoxen Nationalkirche in der Ukraine setzt das Parlament in Kiew die verbleibende moskautreue Kirche in der Ex-Sowjetrepublik unter Druck.

Die Abgeordneten beschlossen am Donnerstag, dass religiöse Organisationen in der Ukraine mit Verbindung nach Russland dies auch in ihrem Namen kenntlich machen müssen.

Unterschiedliche Namen festgelegt

Deshalb legten sie die Bezeichnung Russisch-orthodoxe Kirche in der Ukraine fest. Die Kirche nennt sich selbst Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats. Sie bat Präsident Petro Poroschenko, sie vor dem Gesetz zu schützen. Etwa 1.000 ihrer Anhänger beteten vor dem Parlament, dass das Gesetz abgelehnt werden möge.

Am vergangenen Samstag war eine Orthodoxe Kirche der Ukraine als neue Nationalkirche gegründet worden. Sie ist politisch gewollt und hat die meisten Gläubigen. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel (Istanbul) will sie am 6. Jänner 2019 für selbstständig erklären. Bisher gehörte die Ukraine kirchenrechtlich zu Russland. Die moskautreue Kirche zählt mehr Priester, Kirchen und Klöster.

Für Poroschenko wiederum ist die Kirchengründung Teil seiner Kampagne für die Ende März angesetzte Präsidentenwahl. Der Verfassung nach ist die Ukraine ein weltlicher Staat. Umfragen zufolge betrachten sich knapp 70 Prozent der Ukrainer als orthodoxe Christen.

religion.ORF.at/APA

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