Bischof Schwarz „dankbar und froh“ über Visitation

Bischof Alois Schwarz ist über die Apostolische Visitation seiner früheren Diözese Gurk durch den Salzburger Erzbischof Franz Lackner „dankbar und froh“.

Das sagte der St. Pöltner Bischof am Donnerstag im Interview mit ORF Niederösterreich. Gleichzeitig zeigte sich Schwarz „fassungslos“ über die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Er habe in Kärnten insgesamt erfolgreich gewirtschaftet und auch die Zölibatsvorwürfe wolle er nicht auf sich sitzen lassen.

Bischof Schwarz im Interview mit ORF Niederösterreich

Dankbar für apostolischen Visitator

In dem Gespräch erklärte Bischof Schwarz, dass er im Juli nach Rom an die Bischofskongregation geschrieben habe, sie mögen sich die Sachverhalte anschauen und eine Stellungnahme abgeben. „Und jetzt bin ich dem Papst Franziskus sehr dankbar, dass er den Erzbischof von Salzburg beauftragt hat, als apostolischer Visitator in Kärnten zu schauen, wie dort der Boden aufbereitet wird, damit ein neuer Bischof dort gut starten kann.“

Schwarz weiter: „Ich werde von meiner Seite natürlich mithelfen. Wo ich gefragt werde, werde ich Auskunft geben, denn ich kenne die Diözese ja sehr gut und ich weiß, wie wir dort gearbeitet haben und was wir dort alles auf den Weg gebracht haben.“

Enttäuschung über mangelnde Gesprächsbereitschaft

Zum Vorwurf der Misswirtschaft meinte Schwarz: „Über einen längeren Zeitraum hin denke ich, dass wir in Kärnten eigentlich für die Kirche sehr erfolgreich gewirtschaftet haben und auch das Gut, das uns anvertraut wurde, bewahrt haben.“ Der Bischof bedauerte, dass die Kärnter Kirchenleitung bei ihrer Prüfung der wirtschaftlichen Situation des Bischöflichen Mensalguts nicht das Gespräch mit ihm, Schwarz, gesucht hätte.

Es sei immer sein Bestreben gewesen, mit dem anvertrauten Gut so umzugehen, „dass es Wertschöpfung in der Region gibt, dass die Bevölkerung merkt, das ist ein kirchlicher Betrieb, bei dem viele Menschen Arbeit haben.“

Vergleich mit Problemen in der Landwirtschaft

Dabei könne es auch verlustreiche Phasen geben, so Schwarz mit Verweis auf die Landwirtschaft: "Wenn man eine Aussaat macht, kostet das Geld und dann kommt später die Erntezeit.

Bei der Erntezeit denkt man nicht mehr daran, dass die Aussaat Geld gekostet hat. Wenn man wirtschaftet, wenn man Manager eines Betriebs ist, dann muss man Jahre haben, in denen man investiert und Jahre in denen man Gewinne macht. Ich habe das Bildungshaus St. Georgen mit einem ausgeglichenen Budget und mit einer ausgeglichenen Bilanz im Juni übergeben - im Juni 2018 und geprüft haben sie (Anm.: die Kärntner Diözesanleitung) bis Juni 2017."

„Nach der Ordnung der Kirche verhalten“

„Ich habe an mehreren Stellen, an Leitungspositionen in der Diözese, Frauen gehabt und immer versucht, ein gutes Vertrauensverhältnis zu meinen Amtsleitern zu haben. Das gilt natürlich auch für die Frauen, die in den verschiedenen Leitungspositionen sind. Auch zur Direktorin des Bildungshauses St. Georgen“, sagte der St. Pöltner Bischof.

Zum Vorwurf, den Zölibat gebrochen zu haben, meinte er: „Das ist ein Vorwurf, den ich nicht auf mir sitzen lasse. Ich habe mich immer nach der Ordnung der Kirche verhalten. Ich war so mit den Menschen unterwegs, in korrektem Umfang, mit den Frauen und mit den Männern.“

Er habe versucht, „in einer Evangeliums-angemessenen Liebenswürdigkeit mit den Menschen unterwegs zu sein“, und seine bischöflichen Aufgaben zu erfüllen.

religion.ORF.at/KAP

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