Moskautreue Kritik an Namensänderung in Ukraine

Nach der Gründung einer orthodoxen Nationalkirche in der Ukraine will sich die moskautreue Kirche nicht einschüchtern lassen. „Die Ukrainisch-orthodoxe Kirche bleibe ihrem geistigen Erbe treu“, sagt der Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats.

Die Geistlichen und ihre Gemeindemitglieder lassen sich trotz der Anordnung Kiews, mit der die Ukraine künftig den Namen der jeweiligen Kirche vorschreiben will, nicht in ihrem Willen brechen, wie der Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, Erzpriester Nikolai Balaschow, am Samstag laut russischen Medien sagte. Die Ukrainisch-orthodoxe Kirche bleibe ihrem geistigen Erbe treu.

Gesetz zur Namensgebung

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko unterzeichnete am Samstag ein Gesetz, mit dem religiöse Organisationen mit Verbindung nach Russland dies auch in ihrem Namen kenntlich machen müssen.

Es legt die Bezeichnung Russisch-orthodoxe Kirche in der Ukraine fest. Poroschenko schrieb bei Facebook: „Die Menschen haben laut Verfassung ein Recht auf freie Wahl einer Religion.“ Dies sei einfacher möglich, wenn „alle Dinge“ eindeutig beim Namen genannt seien.

Gründung einer Nationalkirche

Vor einer Woche war eine Orthodoxe Kirche der Ukraine als neue Nationalkirche gegründet worden. Sie ist politisch gewollt und hat die meisten Gläubigen.

Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel (Istanbul) will sie am 6. Januar 2019 für selbstständig erklären. Bislang gehörte die Ukraine kirchenrechtlich zu Russland. Moskau warnt vor einer Spaltung der orthodoxen Kirche.

religion.ORF.at/dpa

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