Weihnachtsessen für Bedürftige in Innsbruck

Zu einem Weihnachtsessen für Bedürftige hat am Christtag die Gemeinschaft Sant’Egidio in Innsbrck eingeladen. An die 70 Gäste und Freiwillige nahmen am „Weihnachtsfest einer Familie ohne Grenzen“ teil.

An die 70 Gäste und freiwillige Helfer kamen am Christtag ins Stadtteilzentrum Wilten und nahmen hier an einem „Weihnachtsfest einer Familie ohne Grenzen“ teil, das heuer zum bislang sechsten Mal in der Tiroler Landeshauptstadt stattfand. Insgesamt wurden derartige Weihnachtsessen in 78 Ländern veranstaltet, über 60.000 Menschen nahmen daran teil.

Ehrenplätze für Rand der Gesellschaft

Die Ehrenplätze bei dem Mahl hatten „jene Menschen, die oft an den Rand der Gesellschaft gestellt werden“, berichtete die Österreich-Leiterin der Gemeinschaft, Vera Merkel, am Mittwoch gegenüber „Kathpress“:

Wohnungslose und einsame ältere Menschen waren darunter, zudem auch Flüchtlingsfamilien. Als jüngsten Gast habe man ein neugeborenes Mädchen namens Christiana, deren Eltern aus dem syrischen Aleppo stammten, empfangen, so die Sant’Egidio-Leiterin. Bischofsvikar Jakob Bürgler überbrachte Grüße des Innsbrucker Diözesanbischofs Hermann Glettler.

Mehr Freiwillige als in der Vergangenheit

Laut Informationen von Sant’Egidio beteiligten sich bei den weltweiten Weihnachtsessen heuer mehr freiwillige Helfer als in den Vorjahren.

Dies zeige, „dass man Resignation und Verschlossenheit, die so oft vorzuherrschen scheinen, entgegentreten kann“, kommentierte dies in einer Aussendung der Präsident der Gemeinschaft, Marco Impagliazzo. Besonders rege Beteiligung gab es bei den Veranstaltungen im Gründungsland der Gemeinschaft, Italien, darunter etwa in Neapel, Genua, Messina, Mailand, Bari, Florenz, Palermo und Turin.

Tradition seit 1982

Begonnen hatte diese Tradition eines weihnachtlichen Festessens in der Kirche 1982 in Santa Maria in Trastevere in Rom, wo auch die Zentrale von Sant’Egidio ist. In diesem Jahr nahm an dem dortigen Essen auch der päpstliche Botschafter in Italien, der Schweizer Erzbischof Emil Paul Tscherrig teil. Vorbereitet und verteilt werden die Essen meist von freiwilligen Helfern, finanziert wird die Aktion vor allem durch Spenden.

Ähnliche Aktionen im Caritas-Umfeld

Ähnliche Aktionen gibt es zu Weihnachten jedoch auch in anderem Umfeld: So luden etwa in Salzburg Studierende des Kollegs für Sozialpädagogik die Klienten aus Caritas-Einrichtungen zu einem festlichen Weihnachtsbrunch in die Caritas-Notschlafstelle Haus Franziskus, „mit stimmungsvoller Musik und einem reichhaltigen Buffet“, wie es in einer Caritas-Mitteilung vom Mittwoch heißt. Auch ein von den Schülern auf die Beine gestellter Kleiderbasar und Geschenkpäckchen mit Waren des täglichen Bedarfs waren Teil des Programms.

Auch in zahlreichen Ordensgemeinschaften wie etwa bei den Franziskanern oder den Barmherzigen Schwestern sowie in vielen Sozialeinrichtungen haben Weihnachtsfeiern für und mit Menschen in Not eine lange Tradition.

religion.ORF.at/KAP