Zentralrat der Muslime will über Moscheesteuer beraten

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat sich dafür ausgesprochen, über die derzeit diskutierte Einführung einer Moscheesteuer auf der nächsten Sitzung der Islamkonferenz zu beraten.

„Dort sollte es sachkundig und vernünftig diskutiert werden“, sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitag-Ausgabe). Die derzeit zumeist unterfinanzierten Moscheegemeinden sollten in die Lage versetzt werden, vernünftige, in Deutschland ausgebildete und deutschsprachige Imame zu beschäftigen.

ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek

APA/EPA/dpa/Maurizio Gambarini

Aiman Mazyek ist Vorsitzender des Zentralrats der Muslime

Dafür wäre jedoch auch eine durch Spenden finanzierte Moscheestiftung denkbar, sagte Mazyek. Hierfür könne der Staat Anreize setzen und organisatorische Unterstützung leisten.

Einfluss aus Ausland

Politiker der Großen Koalition hatten sich zuletzt für eine Moscheesteuer ausgesprochen. Damit soll der Einfluss der aus dem Ausland finanzierten Islamverbände eingedämmt werden. Umstritten ist unter anderem, ob eine Moscheesteuer nach dem Vorbild der Kirchensteuer geschaffen werden sollte.

Die Gründerin der liberalen Moschee in Berlin, Seyran Ates, sprach sich am Donnerstag im ARD-„Morgenmagazin“ dagegen aus. Sie warb vielmehr dafür, die zu den fünf Säulen des Islam gehörende soziale Pflichtabgabe „Zakat“ als Grundlage zu nehmen.

religion.ORF.at/APA/AFP

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