Ägypten bekämpft religiös motivierte Gewalt

Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi hat die Bildung eines Komitees zur Bekämpfung religiös motivierter Gewalt angeordnet. Die Entscheidung folgt auf eine Reihe von dschihadistischen Angriffen auf die koptisch-christliche Minderheit des Landes.

Chef des Komitees soll al-Sisis Berater für Sicherheit und Terrorbekämpfung werden, der ehemalige Innenminister Magdy Abdel Ghaffar. Auch Vertreter der Sicherheits- und Geheimdienste sowie der Antikorruptionsbehörde sollen dem Komitee angehören.

Vor dem koptischen Weihnachtsfest in Kraft

Die Order tritt am Montag in Kraft. Die Kopten begehen ihr Weihnachtsfest am 7. Jänner. Sie machen etwa zehn Prozent der rund hundert Millionen Einwohner Ägyptens aus.

Anfang November waren bei einem Angriff auf einen Bus mit koptischen Christen in Ägypten mindestens sieben Pilger getötet worden. Zu der Tat bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat. In derselben Region hatten IS-Kämpfer bereits vor eineinhalb Jahren einen Pilgerbus überfallen und 28 Kopten getötet, darunter viele Kinder.

Ein Rettungsfahrzeug in Ägypten

APA/AFP/Mohamed el-Shahed

Die Minderheit ist immer wieder Ziel von Anschlägen durch den IS oder andere militante Islamisten

Kopten immer wieder Ziel von Angriffen

Die Minderheit ist immer wieder Ziel von Anschlägen durch den IS oder andere militante Islamisten. Diese werfen ihnen vor, den Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Sommer 2013 unterstützt zu haben.

Unabhängig von den Dschihadisten fühlen sich die Kopten zunehmend von der muslimischen Mehrheit diskriminiert. An Weihnachten 2017 griffen hunderte Muslime eine Kirche in der Nähe von Kairo an, weil deren Bau nicht genehmigt worden war.

religion.ORF.at/AFP