Opus Dei bestätigt sexuellen Übergriff eines Priesters

Die katholische Gemeinschaft Opus Dei hat einen Fall von sexueller Belästigung durch einen ihrer prominentesten Geistlichen in den USA öffentlich gemacht. Der Fall ist mittlerweile 17 Jahre her.

2002 sei die Beschwerde einer Frau über den Priester John McCloskey eingegangen, teilte Thomas Bohlin, Regionalvikar von Opus Dei in den Vereinigten Staaten, am Montag (Ortszeit) mit.

McCloskey habe die Frau unsittlich berührt, so der Vorwurf. „Was passiert ist, war sehr schmerzvoll für die Frau, und wir bedauern sehr, dass sie so etwas erleiden musste“, so Bohlin. Ihre Vorwürfe gegen McCloskey seien nach einer entsprechenden Untersuchung der Geschehnisse als „glaubwürdig“ erachtet worden. 2005 habe man sich auf einen Vergleich geeinigt. Medienberichten zufolge zahlte Opus Dei der Betroffenen rund eine Million Dollar.

Kontakte mit Frauen eingeschränkt

McCloskey wurde den Angaben zufolge aufgrund seines Übergriffts als Direktor des Catholic Information Center (CIC) in Washington abberufen.

In den Jahren nach dem Vorfall sei strikt darauf geachtet worden, seine „priesterlichen Aktivitäten“ mit Frauen einzuschränken, hieß es in der Opus-Dei-Mitteilung. Weitere Beschwerden über den Geistlichen, der inzwischen an Alzheimer leide, seien nicht eingegangen.

Priester bekannt für Missionierung

John McCloskey wurde in den USA bekannt, weil er mehrere Personen des öffentlichen Lebens dazu bewogen hatte, zum Katholizismus zu konvertieren - unter anderen die republikanischen Politiker Newt Gingrich und Sam Brownback.

Das Opus Dei („Werk Gottes“) wurde 1928 vom später heiliggesprochenen spanischen Priester Josemaria Escriva de Balaguer (1902-1975) als katholische Laienbewegung gegründet. Weltweit gehören dem Werk rund 90.000 Laien sowie etwa 2.000 Priester an.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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