Zwölf Millionen zu weltgrößtem Pilgerfest erwartet
Am Sonntag trafen bereits die ersten Teilnehmer des Rituals Kumbh Mela (Fest des Kruges) ein, wie Medien berichteten. Das Bad Ganges soll den Gläubigen dabei helfen, sich von ihren Sünden reinzuwaschen und ihre Seelen vom Kreislauf von Tod und Wiedergeburt (Samsara) zu befreien und Unsterblichkeit erlangen. Das Fest in Allahabad im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh ist der wichtigste hinduistische Ritus.
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Das 55 Tage dauernde Ritual Kumbh Mela beginnt offiziell am Dienstag und endet am 4. März. 2017 wurde der Brauch von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Im Mittelpunkt steht Allahabad: Die Stadt liegt am Zusammenfluss von drei heiligen Flüssen: Ganges, Yamuna und der mythische, unsichtbare Strom Saraswati.
Feiern an vier Plätzen
Außer in Allahabad findet diese Veranstaltung abwechselnd an drei weiteren Plätzen statt: im Dreijahresrhythmus einmal in Haridwar, dem Ganges-Pilgerort im Bundesstadt Uttarakhand, in Ujjain in Madhya Pradesh und in Nashik im Bundesstaat Maharashtra. So gibt es an jedem Ort alle zwölf Jahre eine Kumbh Mela. Alle zwölf Jahre wiederum gibt es in Allahabad eine „Große Kumbh Mela“ mit Millionen von Gläubigen.
Der Krug der Götter
Der Ursprung von Kumbh Mela ist unbekannt. Die älteste Beschreibung stammt von einem chinesischen Reisenden, der schon im siebenten Jahrhundert berichtete, dass eine halbe Million Menschen an dem Fest teilgenommen habe. Man kann aber davon ausgehen, dass es noch weit älter ist.
Die mythische Erklärung für die Heiligkeit der drei Orte beruht auf einer Erzählung. Danach tropften an diesen vier Orten einst aus einem Krug (Kumbh) der Götter kostbare Tropfen des Unsterblichkeitstrankes Amrita auf die Erde. Die Mythologie erzählt von einem Kampf zwischen Göttern und Dämonen, die alle den Nektar der Unsterblichkeit haben wollten. Dabei, so die Legende, sollen vier Tropfen des Nektars auf die Erde gefallen sein - an die vier Orte, in denen später das Kumbh Mela-Fest gefeiert wurde.
Reuters/Jitendra Prakash
Die Gläubigen werden von den fast nackten, mit Asche bedeckten Sadhus, „heiligen“ Männern angeführt, denen die erste Waschung vorbehalten ist. Erst nach ihnen dürfen die Pilger ihr Bad nehmen. Das Bad im heiligen Fluss Ganges soll von allen Sünden reinigen. Die Sadhus stellen eine Attraktion dar, die auch Touristen anlockt. Die Geistlichen werden von Elefanten, Pferden, und Musik begleitet.
religion.ORF.at/KAP/KNA