Ukraine: Kein Einmischen in orthodoxen Streit

Die römisch-katholische Kirche wird im orthodoxen Ukraine-Streit keine Partei ergreifen. Das hat der Moskauer katholische Erzbischof Paolo Pezzi bekräftigt.

„In diese innerorthodoxen Angelegenheiten sollten wir uns nicht einmischen. Das hat auch Papst Franziskus so gesagt, und daran halten wir uns“, sagte Pezzi im Interview der Deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) während seines Deutschlandbesuchs in dieser Woche. Nichtsdestotrotz sei die katholische Kirche jederzeit aufgeschlossen für den Dialog mit der Orthodoxie, so der Erzbischof.

Bedarf an Gotteshäusern in Moskau

Pezzi äußerte sich in dem Interview auch zum Verhältnis zwischen katholischer Kirche und russischem Staat. Die Zusammenarbeit mit den Behörden funktioniere „von Ort zu Ort unterschiedlich gut“. Erfreulich sei etwa die Lage in St. Petersburg, wo die Stadt sieben Kirchen zurückgegeben habe. Für vier der Gotteshäuser seien auch staatliche Fördergelder für die Renovierung zur Verfügung gestellt worden.

Ein Streitpunkt bleibt hingegen die Rückgabe der nach der Oktoberrevolution von 1917 beschlagnahmten Peter-und-Paul-Kirche in Moskau. Zwar seien einige Nebengebäude zurückgegeben worden, nicht aber das Gotteshaus, erläuterte Pezzi: „Die Rechtslage ist kompliziert, eine Lösung nicht in Sicht.“

Die Katholiken bräuchten darüber hinaus in der russischen Hauptstadt ein weiteres, neues Gotteshaus. „Bei uns in der Kathedrale finden am Sonntag elf Messen statt. Das gleicht einer Bahnhofssituation“, sagte der Erzbischof.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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