Theologe: Papst ist „entscheidende Hilfe“ für Ökumene

Der Papst ist „eine entscheidende Hilfe für den ökumenischen Fortschritt“. Zu diesem Schluss kommt der deutsche Ökumene-Experte Matthias Türk als langjähriger Referent am Päpstlichen Einheitsrat.

Auch wenn der Papst für andere Konfessionen eine kontroverse Figur ist, habe sich das Papsttum zu einem Kristallisationspunkt herausgebildet, der für alle ökumenischen Partner zentral sei, so Türk in einem Interview mit der katholischen Nachrichtenagentur Kathpress am Montag. Ende Jänner kehrt Türk nach 20 Jahren Arbeit im Vatikan in seine Heimatdiözese Würzburg zurück.

Rund um den Papst und den Vatikan habe es immer wieder Gespräche, Begegnungen und Konsultationen unterschiedlichster Kirchen und Gemeinschaften zu diversen theologischen Themen gegeben. Wann und wie der Papst irgendwann von anderen als eine Art „Sprecher der Christenheit“ verstanden werden könnte, ließ Türk aber offen. Im Einheitsrat war der Theologe vor allem für den Dialog mit der evangelisch-lutherischen Kirche zuständig.

Verständnis von Eucharistie und Kirchenamt

Nach der Einigung in der Rechtfertigungslehre, die mittlerweile neben den Lutheranern auch Reformierte, Methodisten und Anglikaner unterzeichnet haben, gehe es nun um ein gemeinsames Verständnis von Kirche, Abendmahl/Eucharistie und kirchliches Amt.

Dazu gebe es wichtige Impulse unter anderem aus Finnland und USA, die einen bereits weitgehenden Konsens formulierten, so Türk. Allerdings habe sich vor allem in Deutschland mittlerweile das lutherische Verständnis von Kirche so weiterentwickelt, das es noch einer weiteren Klärung bedürfe.

religion.ORF.at/KAP