Churer Bischof für Kontakte zu Piusbrüdern zuständig
Wie der Sprecher der Diözese Chur, Giuseppe Gracia, der Nachrichtenagentur „Kathpress“ am Montag bestätigte, wurde Huonder von der Glaubenskongregation in Rom beauftragt, „den Kontakt mit der Piusbruderschaft aufrechtzuerhalten“. Die katholische traditionalistische Priestervereinigung wurde 1970 von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet. Sie wollen an den Riten und Lehren der römisch-katholischen Kirche festhalten, die das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) aus ihrer Sicht aufgegeben hatte.
Aufgrund unerlaubter Bischofsweihen wurden Lefebvre und vier der neu geweihten Bischöfe unter Papst Johannes Paul II. 1988 exkommuniziert. 2009 wurde die Exkommunikation unter Papst Benedikt XVI. aufgehoben. Seither gibt es Bestrebungen, die als nicht kanonisch geltenden Piusbrüder in die römisch-katholische Kirche wieder einzugliedern. Wegen politischer, antisemitischer und homophober Aussagen führender Mitglieder steht die Bruderschaft immer wieder in Kritik.
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Bisher zuständige Kommission aufgelöst
Erwartungsgemäß wird der 76-jährige Huonder im Frühjahr aus Altersgründen als Diözesanbischof von Chur zurücktreten. Er wolle sich dann nach Wangs im Kanton Sankt Gallen zurückziehen, so sein Sprecher. Die Piusbruderschaft betreibt in Wangs eine Schule, das „Institut Sancta Maria“.
Am vergangenen Samstag hatte Papst Franziskus die für den Dialog mit der Piusbruderschaft zuständige Kommission „Ecclesia Dei“ aufgelöst und ihren Aufgabenbereich in die Glaubenskongregation integriert. In der Auseinandersetzung mit den Piusbrüdern gebe es nur noch Differenzen zur kirchlichen Lehre; dafür sei die Kongregation selbst zuständig, heißt es in dem Erlass des Papstes. Namen nannte der Vatikan im Zusammenhang mit der Reform noch nicht.
religion.ORF.at/KAP
Mehr dazu:
- Vatikan will Dialog mit Piusbrüdern neu regeln
(religion.ORF.at; 28.12.2018)