Zypern will orthodoxe Kirche der Ukraine anerkennen

Als zweite orthodoxe Landeskirche hat die Kirche von Zypern die Anerkennung der neuen orthodoxen Kirche der Ukraine angekündigt. Bisher hat nur das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel die im Dezember in Kiew gegründete Kirche anerkannt.

Die Zeit werde kommen, dass deren Oberhaupt, Metropolit Epiphanius, Zypern besuche und „ich mit ihm konzelebrieren werde“, sagte der leitende Erzbischof der Kirche von Zypern, Chrysostomos II., nach Angaben des griechischen Online-Portals „Orthodoxia Info“ (Freitag).

Als einzige der bestehenden 14 orthodoxen Landeskirchen hat bislang nur das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel die im Dezember in Kiew gegründete Kirche anerkannt.

Orthodoxer Streit seit Monaten

Die Weltorthodoxie streitet seit Monaten über die von Moskau unabhängige ukrainische Kirche. Die russisch-orthodoxe Kirche betrachtet die Ukraine als ihr Hoheitsgebiet und lehnt eine eigenständige Kirche in dem Land ab.

Aus Protest gegen die Kirchengründung hatte die russisch-orthodoxe Kirche mit dem Patriarchat von Konstantinopel gebrochen. Sie beendete offiziell die Zusammenarbeit mit diesem und verbot ihren Gläubigen, an Gottesdiensten der Konstantinopler Kirche teilzunehmen. Auch die serbische und weitere Kirchen kritisierten die Anerkennung der ukrainischen Kirche durch Konstantinopel massiv.

Inthronisierung am 3. Februar

Ephipanius soll am 3. Februar, seinem 40. Geburtstag, in der Kiewer Sophienkathedrale als Kirchenoberhaupt inthronisiert werden. Zu der neuen Kirche hatten sich das Kiewer Patriarchat und eine ebenfalls vor Jahrzehnten von Moskau abgespaltene kleinere orthodoxe Kirche zusammengeschlossen. Die dem Moskauer Patriarchat unterstellte ukrainische Kirche lehnte die Vereinigung ab und besteht fort. Sie wirft der Regierung in Kiew vor, sie zu diskriminieren.

Ein Sprecher der russisch-orthodoxen Kirche betonte in Moskau, nur das Patriarchat von Konstantinopel werde eine Delegation zu Epiphanius’ Amtseinführung schicken. Ansonsten erkenne keine andere orthodoxe Landeskirche den neuen Metropoliten an.

religion.ORF.at/KAP

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