Fünf Kirchen in Ukraine müssen ihren Namen ändern

Mehr als einen Monat nach Gründung einer eigenen, eigenständigen orthodoxen Landeskirche in der Ukraine müssen sich fünf verschiedene Kirchen mit Moskau-Bezug einen neuen Namen geben.

Das geht aus einer Liste hervor, die das Kulturministerium in Kiew veröffentlichte, wie ukrainische Medien am Samstag berichteten.

Von dem Schritt betroffen ist demnach die nach Gemeinden und Geistlichen größte Kirche des Landes, die Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats. Sie soll nun Russisch-orthodoxe Kirche in der Ukraine heißen.

„Alle Dinge“ eindeutig beim Namen nennen

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte ein Gesetz unterzeichnet, mit dem religiöse Organisationen mit Verbindung nach Russland dies im Namen kenntlich machen müssen. Er hatte argumentiert, das Recht auf freie Wahl einer Religion sei einfacher möglich, wenn „alle Dinge“ eindeutig beim Namen genannt würden.

Mitte Dezember war eine gemeinsame orthodoxe Kirche der Ukraine als neue eigenständige Nationalkirche gegründet worden. Für Poroschenko ist die Kirchengründung Teil seiner Kampagne für die Ende März angesetzte Präsidentenwahl. Bisher gehörte die orthodoxe Kirche in der Ukraine kirchenrechtlich zu Russland.

Moskau kritisierte den Schritt scharf. Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hatte sich zuletzt Ende November verschärft, als der russische Küstenschutz im Schwarzen Meer vor der Straße von Kertsch drei ukrainische Boote mit 24 Mann Besatzung gewaltsam festgesetzt hatte.

religion.ORF.at/APA

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