Millionen Hindus feiern Kumbh-Mela-Fest

Millionen Hindu-Pilger haben am Montag im Norden Indiens den Höhepunkt des Kumbh-Mela-Festes begangen. Mit religiösen Gesängen und oftmals mit Asche bemalt nahmen die Gläubigen am Montag in Allahabad ein Bad im Fluss.

Ein Bad im Zusammenfluss der beiden Flüsse Ganges und Yamuna soll den Gläubigen dabei helfen, sich von ihren Sünden reinzuwaschen und ihre Seelen vom Kreislauf von Tod und Wiedergeburt (Samsara) zu befreien und Unsterblichkeit erlangen. Das Fest in Allahabad im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh ist der wichtigste hinduistische Ritus.

Das Kumbh Mela (Krugfest) gilt als größte friedliche Versammlung und größtes religiöses Fest der Welt. Einem Mythos nach wurden in den indischen Orten Prayagraj, Haridwar, Ujjain und Nashik Tropfen des „Nektars der Unsterblichkeit“ aus einem Krug verschüttet, als Götter und Dämonen darum kämpften. Das Fest wird an jedem der vier Orte jeweils alle zwölf Jahre veranstaltet.

Hindu-Gläubige baden zu Kumbh Mela im Zusammenfluss von Ganges und Yamuna

APA/AP/Channi Anand

An der Stelle, wo Ganges und Yamuna zusammenfließen begingen am Montag Tausende Gläubige den Höhepunkt des Kumbh-Mela-Fests

Rund 120 Millionen Pilger

Damit die zahlreichen Gläubigen nicht in gesundheitsgefährdendem Schmutzwasser baden, haben die Behörden umgerechnet rund 35 Millionen Euro ausgegeben, um Abwasserkanäle in den Ganges und den Yamuna zu blockieren oder Wasser aus solchen Kanälen vorab zu klären. Außerdem schöpften Boote mit Spezialausrüstung Abfälle aus dem Flusswasser.

Das Kumbh-Mela-Fest hatte am 15. Januar begonnen und dauert noch bis zum 4. März. Das Ritual dauert 55 Tage. 2017 wurde der Brauch von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Die Behörden gehen davon aus, dass sich insgesamt rund 120 Millionen Menschen an dem Fest beteiligen. Für die zahlreichen Pilger wurde eine Zeltstadt eingerichtet, die drei Mal so groß ist wie Manhattan.

Tausende Pilger, vorwiegend weiß bemalte Sadhus - heilige Männer - strömen zum Bad im Ganges

APA/AP/Rajesh Kumar Singh

Viele Sadhus - heilige Männer - pilgerten mit Asche bemalt zum Ganges

Das Fest in Allahabad wurde zuletzt 2013 zelebriert. Zwischen den Festen in Allahabad gibt es kleinere Feste, die im Abstand von drei Jahren in Nasik, Ujjain und Haridwar gefeiert werden. In Allahabad fließen nach hinduistischem Glauben der Ganges und der Yamuna mit dem mythologischen Fluss Saraswati zusammen. Mehr als 30.000 Polizisten waren im Einsatz, um das Großereignis zu sichern und tödliche Massenpaniken zu verhindern.

religion.ORF.at/AFP